“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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<strong>Generation</strong>enkonzepte und andere Nutzer-Typologien<br />
Lebensstil Merkmale Disziplinen % Männer%<br />
Realitätsbezogene<br />
(N=558)<br />
Virtuell-/Technikorientierte<br />
(N=306)<br />
Hochkulturorientierte<br />
(N=667)<br />
G<strong>es</strong>elligkeitsliebende<br />
(N=567)<br />
Normale Online-Nutzung, Emails,<br />
SMS, FAZ, Süddeutsche, Sport<br />
treiben<br />
starke Kommunikation im Web,<br />
Online-Spiele, Datenaustausch,<br />
Wikis, Lernplattformen, eigene<br />
Website<br />
kulturelle Vorlieben, Mudeum, Theater,<br />
Kultur, Konzerte, Klassik, L<strong>es</strong>en<br />
TV, Kneipen, Disco, In Style, Soaps,<br />
Castingshows, Soziale <strong>Net</strong>zwerke,<br />
Freunde treffen, Essen gehen<br />
Ingenieurwiss., Mathematik<br />
bzw. Naturwiss., Wirtschaftswiss.,<br />
Rechtswiss.,<br />
Sportwiss.<br />
D<strong>es</strong>ign, Ingenieurwiss.,<br />
Naturwiss., Mathematik<br />
Kunst- u. Geist<strong>es</strong>wiss.<br />
Sozial- u. Wirtschaftswiss.<br />
Tab. 7: Faktoren und Cluster der rng-Studie<br />
27,5 70<br />
14,7 68<br />
29,2 27<br />
26,6 20<br />
Der erste Faktor vereint nahezu alle Variablen zu Internet-Aktivitäten, die ich zur Untersuchung<br />
beig<strong>es</strong>teuert hatte. Der zweite Faktor b<strong>es</strong>teht aus Variablen, die sich auf Kulturell<strong>es</strong><br />
beziehen wie Museum, Theater, Konzerte, M<strong>es</strong>sen, aber auch Kochen, Backen,<br />
Kulturmagazine l<strong>es</strong>en, Musik hören und selbst Musizieren. Der dritte, ich hätte ihn ›Alltagshandeln‹<br />
genannt, schließt Variablen ein, die funktionale Tätigkeiten im Internet<br />
ver<strong>eine</strong>n wie Online-Karten, -Banking, -Shopping, Suchmaschinen, Fachdatenbanken,<br />
aber auch wirtschaftsorientierte Magazine, konservative Zeitschriften l<strong>es</strong>en, und darüber<br />
hinaus viel Kommunikation (Emails, SMS). Den vierten Faktor schließlich würde ich<br />
als Lif<strong>es</strong>tyle- und Unterhaltungsfaktor bezeichnen, denn er umfasst Variablen wie Fernsehen<br />
(Soaps, Musikvideos, Comedi<strong>es</strong>, Spielfilme), Shopping, Modemagazine l<strong>es</strong>en,<br />
Kneipen und Discos b<strong>es</strong>uchen, Essen gehen etc.<br />
Di<strong>es</strong>e Differenzierung in der Stichprobe ist b<strong>es</strong>onders erwähnenswert, weil durch die<br />
Einbeziehung anderer Variablen als den Internetvariablen <strong>eine</strong> einseitige Fokussierung<br />
auf Computer und Internet vermieden wird und weil deutlich wird, dass je nach Einstellung<br />
die Rolle und Bedeutung der Internet-Medien variieren. Es wird sogar deutlich,<br />
dass bei <strong>eine</strong>r Unterscheidung von Jüngeren und Älteren in der Stichprobe (unter 28 vs<br />
über 28) ausgerechnet beim Faktor virtuell/technikorientiert die Jüngeren den geringeren<br />
Anteil ausmachen:<br />
»Als Hauptaussage kann hier f<strong>es</strong>tgehalten werden, dass sich unter der – in den Medien<br />
als bizarre <strong>Generation</strong> Y – darg<strong>es</strong>tellten Altersgruppe der unter 28-Jährigen kein Einheitstyp<br />
befindet. Vielmehr existieren mehrere Typologien mit unterschiedlichen<br />
Merkmalen nebeneinander, die je nach G<strong>es</strong>chlecht, Alter und Studiengang stärker oder<br />
schwächer ausgeprägt sind.« (rng-Studie, S. 47)<br />
Auf das Social Web fokussiert auch <strong>eine</strong> neue Studie d<strong>es</strong> Hans Bredow-Instituts<br />
(Schmidt, Paus-Hasebrink & Hasebrink 2009). Sie liefert durch <strong>eine</strong> Clusteranalyse vier<br />
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