“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Lehren und Lernen = Media Literacy?<br />
»Th<strong>es</strong>e findings run counter to key assumptions underpinning Prensky‘s (2001a) construct<br />
of the Digital Nativ<strong>es</strong>. Given this, the wid<strong>es</strong>pread revision of curricula to accommodate<br />
the so-called Digital Nativ<strong>es</strong> do<strong>es</strong> not seem warranted and, moreover, it would be difficult<br />
to start ›Adapting materials to the language of Digital Nativ<strong>es</strong>‹ (Prensky, 2001a; p. 4)<br />
when they so obviously speak with a variety of tongu<strong>es</strong>.« (Kennedy, Judd et al 2008, S.<br />
117)<br />
Viel wichtiger als die Idee der <strong>Net</strong>zgeneration ist den Autoren die Diversität innerhalb<br />
der Erstsem<strong>es</strong>ter-Kohorte und die Aufgabe für die Lehrenden, der Verschiedenheit der<br />
Lernenden gerecht werden zu können.<br />
Die Unabhängigkeit von Mediennutzung und Einschätzung der Qualität der Lehre<br />
scheint sich in der Studie Franklin & van Harmelen (2007) zu b<strong>es</strong>tätigen, wenn <strong>es</strong> heißt,<br />
dass <strong>es</strong> den Studierenden egal sei, mit welcher Methode sie unterrichtet werden, »so<br />
long as the instruction was good. This then rais<strong>es</strong> the qu<strong>es</strong>tion of what is good practice<br />
in learning and teaching in different modaliti<strong>es</strong>?« (S. 20)<br />
Tom Franklin & Mark van Harmelen (2007) hatten von JISC (Joint Information Systems<br />
Committee; staatliche Einrichtung) den Auftrag erhalten, den Einsatz und Nutzen von<br />
Web 2.0-Umgebungen in den <strong>Universität</strong>en Englands zu untersuchen. Am Beispiel der<br />
Erfahrungen von vier <strong>Universität</strong>en, University of Warwick, University of Leeds, University<br />
of Brighton und der University of Edinburgh, diskutieren sie die Risiken und Erfolge,<br />
die Problemzonen und die Überraschungen. Content Sharing, Ownership, Control, Versioning<br />
and Pr<strong>es</strong>ervation, etc. Sie sind zwar skeptisch gegenüber Prenskys Behauptungen,<br />
teilen aber Oblingers und Oblingers Th<strong>es</strong>en zu den Eigenschaften der neuen Studierenden:<br />
»While their d<strong>es</strong>cription is US-oriented, this kind of student is increasingly<br />
part of the UK HE landscape.« (S. 21) Dennoch stellen sie sich <strong>eine</strong> ganze Reihe von<br />
Fragen, auf die das Konzept der <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong> k<strong>eine</strong> Antwort weiß: »Qu<strong>es</strong>tions arise:<br />
Are th<strong>es</strong>e new student skill and preference sets different enough to demand chang<strong>es</strong> in<br />
teaching methods to succ<strong>es</strong>sfully engage with th<strong>es</strong>e students? Do the skill sets of incoming<br />
students demand (possibly only transitional) ›remedial‹ teaching, for example,<br />
in using librari<strong>es</strong> and finding primary sourc<strong>es</strong>? Is the changing student profile going to<br />
need different ways of teaching that, e.g., minimise traditional patterns of attendance<br />
and increase flexibility in where and when learning tak<strong>es</strong> place?« (S. 21) Und sie beobachten,<br />
dass das Inter<strong>es</strong>se an Web 2.0 kein<strong>es</strong>wegs auf <strong>eine</strong> Altersstufe begrenzt ist:<br />
»However we note that this is not nec<strong>es</strong>sarily a function of age, as there are plenty of<br />
mature students (and even old students) who make considerable use of Web 2.0<br />
technologi<strong>es</strong>, and many young students who do not use the technologi<strong>es</strong>.« (Franklin<br />
& Harmelen 2007, S. 19)<br />
Ein ganz ander<strong>es</strong> Licht wirft die Studie von Schorb, Keilhauer u.a. (2008) auf die Nutzung<br />
der Web 2.0-Umgebungen. Die Autoren unterscheiden zwischen der rezeptiven<br />
und der aktiven Nutzung und stellen f<strong>es</strong>t, dass nur ein kl<strong>eine</strong>r Teil der Internet-Nutzer<br />
die Web 2.0-Umgebungen aktiv nutzt, und wenn, dann hauptsächlich, um Bilder, Videos<br />
und Musik zu laden und zu bearbeiten (und zu tauschen), aber k<strong>eine</strong> Texte (S. 17). In<br />
ihrer Stichprobe sind <strong>es</strong> nur 2% der Jugendlichen, die sich mit dem »Erstellen eigener<br />
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