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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 107 -<br />

„Sieg Heil, Raus aus Deutschland ihr dreckigen Schweine oder geht<br />

wenigstens Sterben.“<br />

(Videoplattform YouTube, 28. März <strong>2012</strong>)<br />

Internetradios Rechtsextremistische Internetradios dienen hauptsächlich der Verbreitung<br />

einschlägiger Musik, wobei angesichts des vermeintlichen<br />

Schutzes des Internets auch Lieder mit indizierten oder strafbaren<br />

Inhalten verbreitet werden. Die Sendezeiten variieren von wenigen<br />

Stunden wöchentlich bis zu einem 24-Stunden-Programm. Einige<br />

Radios moderieren ihre Titel zeitweise an und gehen auch auf Hörerwünsche<br />

ein. Mehrheitlich greifen die Verantwortlichen zur Gewährleistung<br />

des Sendebetriebes allerdings auf entsprechende Software<br />

zurück.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> lag die Zahl der rechtsextremistischen Internetradios<br />

bei 19 (2011: 33) und ist damit deutlich zurückgegangen. Dieses Segment<br />

ist seit Jahren von hoher Fluktuation geprägt: Die meisten<br />

Radios senden nur für einen kurzen Zeitraum, nur wenige Ausnahmen<br />

werden über mehrere Jahre hinweg betrieben. Ursächlich für die<br />

rückläufige Entwicklung dürften die diversen Exekutivmaßnahmen in<br />

den vergangenen Jahren sein, die zu einer großen Verunsicherung in<br />

der Szene geführt haben.<br />

Internet-TV Neben dem Internetradio „FSN“ 74 wird seit August <strong>2012</strong> erstmals<br />

auch ein Internet-TV „FSN“ betrieben. Das Programm besteht aus<br />

Nachrichten, CD-Vorstellungen, Gewinnspielen, Rechtsberatungen,<br />

Gesprächen mit Studiogästen sowie anderen, variierenden Programmpunkten<br />

und wird regelmäßig zwei Stunden pro Woche ausgestrahlt.<br />

Neue Werbemittel Rechtsextremisten haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen,<br />

dass sie sehr schnell in der Lage sind, die sich neu eröffnenden<br />

Möglichkeiten des Internets für ihre Zwecke zu nutzen.<br />

Seit kurzem werden innerhalb der rechtsextremistischen Szene beispielsweise<br />

sogenannte Quick Response-Codes (QR-Codes) zur<br />

Verbreitung von Informationen mit rechtsextremistischen Bezügen<br />

genutzt bzw. deren Einsatz beworben. Die entsprechenden<br />

QR-Codes werden zum Download oder alternativ als Aufkleber angeboten,<br />

die etwa an Häuserwände oder Laternenpfähle geklebt werden<br />

sollen. QR-Codes sind ein probates Werbemittel, da ihr Erscheinungsbild<br />

Aufmerksamkeit und Neugier weckt. Weil der im QR-Code<br />

74 Die Abkürzung „FSN“ steht für das in der Kameradschaftsszene verwendete Motto „Frei Sozial<br />

National“.

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