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vsbericht-2012-vorabfassung

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Bündnispolitische<br />

Doppelstrategie<br />

„M31 – European<br />

Day of Action<br />

against Capitalism“<br />

Linksextremismus<br />

- 139 -<br />

Perspektivisch kann unter diesen Bedingungen die Chance auf<br />

Anschlussfähigkeit durch die Etablierung einer bündnispolitischen<br />

Doppelstrategie erhöht werden. Einerseits ist durch eine Vernetzung<br />

innerhalb des gewaltorientierten linksextremistischen Spektrums die<br />

Bündelung der eigenen Kräfte zu erreichen. Andererseits kann die<br />

Durchsetzungskraft über das eigene Lager hinaus durch anlassbezogene<br />

Bündnisse und Kooperationen mit legalistischen Linksextremisten<br />

ebenso wie mit nichtextremistischen, gesellschaftlichen Gruppen,<br />

Initiativen, Gewerkschaften und Parteien gesteigert werden. In<br />

diesem Zusammenhang spielen das Netzwerk „Interventionistische<br />

Linke“ (IL) und die Gruppe „AVANTI – Projekt undogmatische Linke“<br />

(AVANTI) eine besondere Rolle (vgl. Kap. II, Nr. 2).<br />

Somit führt die Öffnung gegenüber anderen ideologischen Strömungen<br />

nicht zwangsläufig zu einem Verlust der Handlungsfähigkeit. Um<br />

dem Mangel an politischer Kontinuität entgegenzuwirken, wird die<br />

Gewalt zum identitätsstiftenden und handlungsleitenden Bindeglied<br />

innerhalb für Teile des linksextremistischen Spektrums.<br />

1.2 Konfrontative Gewalt<br />

In der gewaltbereiten linksextremistischen Szene ist ein anhaltend<br />

hohes Aggressionsniveau festzustellen. Eine typische Form autonomer<br />

Gewalt, für einige sogar der wichtigste Ausdruck „militanter Politik“,<br />

ist die sogenannte Massenmilitanz, d.h. Straßenkrawalle, die sich<br />

situativ im Rahmen von Demonstrationen und Großveranstaltungen<br />

oder in deren Anschluss entwickeln. Gewalt soll als legitimer Protest<br />

in der politischen Auseinandersetzung erscheinen; gewalttätige Ausschreitungen,<br />

so die Botschaft, sind bei jeder Demonstration einzukalkulieren<br />

und werden billigend in Kauf genommen. Entsprechend<br />

bilden sich bei Demonstrationen mitunter „Schwarze Blöcke“, zu<br />

denen sich vermummte Aktivisten in einheitlicher „Kampfausrüstung“<br />

formieren. Durch das provokative Auftreten dieser Blöcke zumeist an<br />

der Spitze von Demonstrationszügen wird die Stimmung unter den<br />

Teilnehmern aufgeheizt.<br />

Zu den Schwerpunkten organisierter Massenmilitanz zählten mehrere<br />

Veranstaltungen in der Finanzmetropole Frankfurt am Main (Hessen).<br />

Im Rahmen des „M31 – European Day of Action against Capitalism“<br />

riefen Linksextremisten für den 31. März (M31) <strong>2012</strong> zu einer Demonstration<br />

„gegen die autoritäre Krisenpolitik der Troika aus EU-Kom-

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