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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 170 -<br />

Zunehmende<br />

Angriffe auf<br />

Polizisten<br />

Linksextremismus<br />

4. Entwicklung des Gewaltpotenzials<br />

Linksextremistisch motivierte Gewalt zeigt sich in allen Aktionsfeldern,<br />

wobei der Kampf gegen den „repressiven Staat“, der „Antifaschismus“<br />

sowie der Widerstand gegen die „Militarisierung der Gesellschaft“ seit<br />

Jahren die wichtigsten Begründungszusammenhänge liefern. In quantitativer<br />

Hinsicht war seit 2003 ein Anstieg des gewaltbereiten linksextremistischen<br />

Personenpotenzials zu verzeichnen. Auch für die<br />

absehbare Zukunft ist von einer weiterhin hohen Gewaltbereitschaft<br />

und einer niedrigen Hemmschwelle auszugehen. Die für <strong>2012</strong> registrierte<br />

Anzahl der Gewalttaten mit linksextremistischem Hintergrund<br />

ist jedoch rückläufig. In qualitativer Hinsicht ist ein deutlicher Anstieg<br />

des Gewaltpotenzials festzustellen. Die Angriffe richten sich gegen<br />

die klassischen „Feindgruppen“: tatsächliche oder vermeintliche<br />

Rechtsextremisten sowie in zunehmendem Maße Polizisten.<br />

Zahlreiche Ausschreitungen im Zusammenhang mit Demonstrationen<br />

belegen die sinkende Hemmschwelle von Linksextremisten. Zu massiven<br />

Gewalthandlungen, oft verbunden mit direkten Angriffen auf<br />

Polizeibeamte, kommt es insbesondere im Zusammenhang mit<br />

rechtsextremistischen Demonstrationen und dem Gegenprotest linksextremistischer<br />

Akteure, die eine Vielzahl von Tatmitteln einsetzen,<br />

die für den Straßenkampf tauglich sind (z.B. Steine, Flaschen, Knüppel,<br />

Quarzsandhandschuhe, Fahnenstangen, Pfefferspray, Pyrotechnik<br />

und Molotowcocktails). Die hohe verbale Radikalität in Verlautbarungen<br />

und Selbstbezichtigungsschreiben ist ein zusätzlicher Beleg<br />

für das Ausmaß linksextremistischer Aggression.<br />

Linksextremisten sehen in der Polizei ein zentrales Element des verhassten<br />

„Repressionsapparates“. Angriffe auf Polizisten, die Demonstrationen<br />

oder sonstige Veranstaltungen sichern, sowie auf Polizeistreifen<br />

und -reviere finden weitgehend Akzeptanz, sofern Menschenleben<br />

dadurch nicht unmittelbar gefährdet werden. Gezielte Angriffe<br />

mit der Absicht, Polizisten schwer zu verletzen oder gar zu töten, sind<br />

hingegen in der linksextremistischen Szene weiterhin nicht vermittelbar.<br />

Allerdings nehmen Kleingruppen bei ihren Anschlägen oftmals<br />

zumindest schwere Verletzungen billigend in Kauf (vgl. Kap. II,<br />

Nr. 3.1). Beispielhaft seien erwähnt:<br />

− 14. Januar <strong>2012</strong>, Magdeburg (Sachsen-Anhalt):<br />

Im Rahmen von Protesten gegen eine Demonstration von Rechtsextremisten<br />

griffen linksextremistische Gegendemonstranten Poli-

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