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vsbericht-2012-vorabfassung

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Wirkung der<br />

Verbots- und<br />

Exekutivmaßnahmen<br />

Rechtsextremismus<br />

- 67 -<br />

Am 10. Mai <strong>2012</strong> wurde in Nordrhein-Westfalen die überwiegend im<br />

Kölner Raum aktive „Kameradschaft Walter Spangenberg“ 12 verboten.<br />

Der damalige Kameradschaftsführer war bereits von den Exekutivmaßnahmen<br />

gegen das „AB Mittelrhein“ im März <strong>2012</strong> betroffen<br />

und kurzzeitig inhaftiert.<br />

Mit Wirkung vom 19. Juni <strong>2012</strong> wurde mit der „Widerstandsbewegung<br />

in Südbrandenburg“ das größte und aktivste Netzwerk in Brandenburg<br />

verboten. Die Gruppierung hatte maßgeblichen Anteil an der<br />

Entwicklung und Durchführung der Aktionsform „Die Unsterblichen“.<br />

Am 23. August <strong>2012</strong> wurden in Nordrhein-Westfalen zeitgleich Verbote<br />

gegen die drei neonazistischen Vereinigungen „Kameradschaft<br />

Aachener Land“ (KAL), „Kameradschaft Hamm“ (KS Hamm) sowie<br />

„Nationaler Widerstand Dortmund“ (NWDO) ausgesprochen. In diesem<br />

Zusammenhang wurden fast 150 Verbotsverfügungen zugestellt<br />

und rund 170 Objekte durchsucht. Diese Exekutivmaßnahmen wurden<br />

in der rechtsextremistischen Szene stark thematisiert: Die Verbote<br />

wurden verhöhnt und als wirkungslos dargestellt. So bezeichnete<br />

z.B. Christian Worch die Verbotsmaßnahmen als „Ausdruck der politischen<br />

Hilflosigkeit“ und als Unterdrückungsmaßnahmen gegen ein<br />

Volk, in dem es „gärt“. 13<br />

Die am 25. September <strong>2012</strong> verbotene neonazistische Gruppierung<br />

„Besseres Hannover“ aus Niedersachsen hatte insbesondere durch<br />

fremdenfeindlich motivierte Propagandaaktionen („AbschieBär“) Aufsehen<br />

erregt (vgl. Kap. IV, Nr. 1).<br />

Nach den Exekutivmaßnahmen sind öffentlichkeitswirksame rechtsextremistische<br />

Aktionen zurückgegangen. Das Verbot der „Widerstandsbewegung<br />

in Südbrandenburg“ hat die dort zur Verfügung<br />

gestellten virtuellen Vernetzungsstrukturen erkennbar gestört.<br />

Einige Aktivisten der verbotenen Organisationen haben der rechtsextremistischen<br />

Szene mittlerweile den Rücken gekehrt. Es ist allerdings<br />

davon auszugehen, dass sich der aktive Kern der jeweiligen<br />

Gruppierungen auch weiterhin in anderen rechtsextremistischen bzw.<br />

neonazistischen Strukturen betätigen wird. Neonazistische Führungspersonen<br />

des NWDO und der KS Hamm beteiligten sich bereits kurz<br />

nach dem Verbot ihrer Organisationen an der Gründung des Landesverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen der Partei „DIE RECHTE“ (vgl.<br />

Kap. III, Nr. 2).<br />

12 Die Kameradschaft benannte sich nach dem früheren Kölner SA-Mitglied Walter Spangenberg.<br />

13 Homepage „DIE RECHTE“ (23. August <strong>2012</strong>).

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