11.06.2013 Aufrufe

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 280 -<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

lichungen wie den Muhammad-Karikaturen der französischen Satire-Zeitschrift<br />

„Charlie Hebdo“ zu heftigen Reaktionen von Muslimen<br />

weltweit und mündete auch in gewaltsame Ausschreitungen in<br />

verschiedenen Ländern.<br />

Diverse „jihadistische“ Gruppierungen und Prediger haben den Trailer<br />

zum Anlass genommen, zur Gewalt gegen den „Westen“ und<br />

westliche Einrichtungen weltweit aufzurufen.<br />

Die GIMF veröffentlichte am 21. September <strong>2012</strong> einen deutschsprachigen<br />

Text mit dem Titel „Abrechnung mit Deutschland“,<br />

anhand dessen deutlich wird, dass alle Schmähungen des Propheten<br />

Muhammad einheitlich wahrgenommen werden: Es wird dazu<br />

aufgerufen, die „Feinde des Islams“ zu köpfen, dies videographisch<br />

zu dokumentieren und anschließend medial zu verbreiten. Zu diesen<br />

„Feinden“ zählen nicht nur der Schauspieler, der in „Innocence of<br />

Muslims“ den Propheten spielte und angeblich deutscher Staatsbürger<br />

sei, sondern auch Mitglieder der „pro NRW“ sowie alle Politiker,<br />

die das Zeigen von Muhammad-Karikaturen bewilligen bzw. gutheißen<br />

und alle diejenigen, die derartige „Herabwürdigungen“ des<br />

Propheten unterstützen.<br />

Bewertung Die „jihadistische“ Propaganda enthält nach wie vor in großem<br />

Umfang Deutschlandbezüge. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine<br />

weitere Vernetzung deutscher Islamisten und „Jihadisten“ in Verbindung<br />

mit einer zunehmenden Internationalisierung von auf<br />

Deutschland bezogenen Sachverhalten zu erkennen. Die Ereignisse<br />

in Deutschland und die Aktionen von „jihadistischen“ Aktivisten in<br />

Deutschland werden nicht nur im Internet veröffentlicht und teilweise<br />

übersetzt, sondern auch in der Propaganda ausländischer „jihadistischer“<br />

Organisationen weiter verarbeitet.<br />

Die im Internet geführten Diskussionen anlässlich islamfeindlicher<br />

Veröffentlichungen und das Zurschaustellen der Muhammad-Karikaturen<br />

durch rechtspopulistische Bewegungen zeigen wiederholt,<br />

dass die einzelnen Ereignisse in der „jihadistischen“ Propaganda in<br />

einen Zusammenhang gesetzt werden, der die postulierte Islamfeindlichkeit<br />

des „Westens“ belegen soll. Die Macher der Propaganda<br />

sowie führende islamistische und „jihadistische“ Aktivisten<br />

nutzen das entstandene Emotionalisierungspotenzial, um die<br />

Radikalisierung von Muslimen voranzutreiben. Derartige Ereignisse<br />

werden darüber hinaus wiederholt als Legitimationsgrundlage für<br />

ihre Ideologie verwendet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!