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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 125 -<br />

den Nationalsozialismus zugunsten einer wohlwollenden bis rechtfertigenden<br />

Betrachtung umzuschreiben. Dabei sind die wenigsten<br />

Akteure tatsächlich ausgebildete Historiker und ihre Methoden alles<br />

andere als wissenschaftlich.<br />

Rechtsextremistische Revisionisten versuchen die geschichtliche<br />

Wahrnehmung zu manipulieren, indem sie<br />

− gefälschte oder bewusst einseitig interpretierte Dokumente verwenden,<br />

− Quellen unterschlagen, die nationalsozialistische Untaten belegen,<br />

− sich auf pseudowissenschaftliche Gutachten berufen,<br />

− vermeintlich positive Aspekte der nationalsozialistischen Herrschaft<br />

überbetonen,<br />

− Maßnahmen des Nationalsozialismus verschweigen oder beschönigen,<br />

− den Holocaust und andere Verbrechen der Nationalsozialisten,<br />

insbesondere durch eine Gleichsetzung mit Untaten der Siegermächte<br />

des Zweiten Weltkriegs, relativieren oder leugnen.<br />

Erscheinungsformen Revisionismus im weiteren Sinne umfasst nahezu alle von den<br />

Geschichtsfälschern genutzten Thesen, mit denen etwa die Schuld<br />

des NS-Regimes am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs oder der verbrecherische<br />

Charakter der NS-Diktatur bestritten werden. In diesen<br />

Zusammenhang gehören etwa die Verklärungen von Funktionsträgern<br />

des Dritten Reichs oder Angehörigen der Waffen-SS. Der Revisionismus<br />

im engeren Sinne leugnet den an den europäischen Juden<br />

begangenen Völkermord – eine Agitation, die in einigen europäischen<br />

Staaten unter Strafe steht und in Deutschland den Tatbestand der<br />

Volksverhetzung erfüllt.<br />

Agitation gegen<br />

angebliche<br />

„Umerziehung“<br />

Die revisionistische Szene behauptet, das aktuelle Geschichtsbild sei<br />

von den Alliierten vorgegeben und den Deutschen durch „Umerziehung“<br />

vermittelt worden. Dies gelte es rückgängig zu machen:<br />

„Nur wenige wissen, dass Deutschland bis heute vertraglich gebunden<br />

ist, sich an die Geschichtsschreibung der Siegermächte zu halten.<br />

Die Verpflichtung Deutschlands, die eigene Geschichte durch<br />

eine fremde Brille zu sehen, wurde 1990 vertraglich im Zwei-plus-vier-<br />

Vertrag verlängert. Vorgeschlagen wurde diese radikale Gehirnwäsche<br />

bekanntlich noch während des Krieges von Louis Nizer, und

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