11.06.2013 Aufrufe

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 162 -<br />

Aktionsniveau<br />

gleichbleibend hoch<br />

Linksextremismus<br />

3.2 „Antimilitarismus“<br />

Obgleich es im Jahr <strong>2012</strong> keine herausgehobene Ereignisse oder<br />

Veranstaltungen gab, die der linksextremistischen Szene einen<br />

besonderen Anlass für „antimilitaristische“ Reaktionen geboten hätten,<br />

entsprach das Aktionsniveau gewaltbereiter Linksextremisten in<br />

diesem Bereich dem Niveau des Vorjahres. Ziele militanter Aktionen<br />

waren neben der Bundeswehr auch privatwirtschaftliche Unternehmen,<br />

die Rüstungsgüter herstellen oder mit der Bundeswehr zusammenarbeiten.<br />

Im Fokus „antimilitaristischer“ Agitation standen die „International<br />

Urban Operations Conference“, welche vom 31. Januar bis 2. Feb<br />

ruar <strong>2012</strong> in Berlin stattfand, die jährlich Anfang Februar in München<br />

(Bayern) abgehaltene „Konferenz für Sicherheitspolitik“ („Munic Security<br />

Conference“, MSC) und das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) der<br />

Bundeswehr in Letzlingen bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt), weil dort<br />

für weltweite Kriegseinsätze geübt werde.<br />

Linksextremisten verbinden ihren „antimilitaristischen“ Protest regelmäßig<br />

mit einer umfassenden Kapitalismuskritik. Nach ihrer Diktion<br />

fördert das „kapitalistische System“ nahezu zwangsläufig kriegerische<br />

Auseinandersetzungen. So heißt es in einem Aufruf zur Demonstration<br />

gegen die Münchner Sicherheitskonferenz:<br />

„Ausbeutung und Krieg haben dieselbe Ursache: das kapitalistische<br />

System. Um den Kapitalismus zu überwinden, braucht es eine revolutionäre<br />

Bewegung, die die kapitalistischen Eigentumsverhältnisse<br />

aufhebt und für den Kommunismus kämpft (…)“<br />

(Internetportal „linksunten.indymedia“, 1. Februar <strong>2012</strong>)<br />

Die Proteste gegen die „International Urban Operations Conference“,<br />

die <strong>2012</strong> erstmals in Berlin stattfand und an der sich u.a. Vertreter von<br />

Rüstungsunternehmen und der Bundeswehr beteiligten, wurden vom<br />

linksextremistischen Spektrum mit dem Protest gegen den jährlich in<br />

Berlin stattfindenden Polizeikongress verknüpft (vgl. Kap. II, Nr. 3.1).<br />

In einem Aufruf unter dem Motto „Fight capitalist war – Fight capitalist<br />

peace! Gegen die Perfektionierung staatlichen Mordens!“ wird eine<br />

militärische Einflussnahme auf Polizeistrukturen behauptet und die<br />

Vermischung polizeilicher und militärischer Zuständigkeiten unterstellt.<br />

An einer Demonstration am 28. Januar <strong>2012</strong> in Berlin beteiligten<br />

sich rund 1.000 Personen, darunter eine Vielzahl aus dem gewaltbereiten<br />

linksextremistischen Spektrum. Sowohl während des Auf-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!