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vsbericht-2012-vorabfassung

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Gewalt gegen<br />

Polizeibeamte<br />

Linksextremismus<br />

- 155 -<br />

Regelmäßig kommt es im Vorfeld und im Verlauf der Veranstaltungen<br />

zu „begleitenden“ militanten Aktionen vor allem gegen Vertreter von<br />

Polizei- und Ordnungsbehörden sowie gegen Unternehmen und Einrichtungen,<br />

die als „Handlanger und Profiteure“ des „Repressionsapparates“<br />

gelten:<br />

So setzten bislang unbekannte Täter in der Nacht zum<br />

11. Januar <strong>2012</strong> in Berlin Fahrzeuge einer Wohnungsbaugesellschaft<br />

und eines Sicherheitsunternehmens in Brand. In einer noch am<br />

selben Tag veröffentlichten Taterklärung wurden die Anschläge mit<br />

dem am 14./15. Februar <strong>2012</strong> stattfindenen 15. Europäischen Polizeikongress<br />

in Berlin sowie mit der Funktion der beiden Firmen innerhalb<br />

der „Sicherheits- und Kontrollgesellschaft“ begründet. Beide Firmen<br />

seien „Beteiligte staatlicher Unterdrückungsapparate“ und als solche<br />

zu bekämpfen. Abschließend hieß es: „Smash den Polizeikongress im<br />

BCC Berlin!“ 109 .<br />

In den frühen Morgenstunden des 11. November <strong>2012</strong> zerstörten<br />

ebenfalls bislang unbekannte Täter mit Hämmern und Steinen insgesamt<br />

40 Fensterscheiben eines Bürogebäudes in Berlin, in dem sich<br />

u.a. der Hauptsitz eines Software-Unternehmens befindet. In der<br />

Taterklärung wird Bezug auf den 16. Europäischen Polizeikongress<br />

am 19./20. Februar 2013 in Berlin genommen. Das angegriffene<br />

Unternehmen sei Sponsor und Aussteller des Polizeikongresses und<br />

unterstütze staatliche Behörden, u.a. Justiz und Polizei, logistisch bei<br />

der effektiven Verwaltung und Auswertung großer Datenmengen und<br />

leiste somit einen Beitrag zu umfassender Repression. Die Beteiligung<br />

am Europäischen Polizeikongress mache die Firma zu einem<br />

legitimen Angriffsziel. Eindeutig auch hier die Schlussparole der Taterklärung:<br />

„Nieder mit der Polizei!“. 110<br />

Innerhalb des Aktionsfeldes „Antirepression“ hat sich die Tendenz<br />

fortgesetzt, mit einem hohen Maß an Aggressivität und Risikobereitschaft<br />

gegen Polizeibeamte als „Handlanger des Repressionsapparates“<br />

vorzugehen. Davon zeugt auch die radikale Diktion entsprechender<br />

Taterklärungen.<br />

Linksextremisten sehen in der Polizei ein zentrales Element des verhassten<br />

„Repressionsapparates“. Angriffe auf Beamte, die Demonstrationen<br />

oder sonstige Veranstaltungen sichern, sowie auf Polizeistreifen<br />

und -reviere werden weitgehend akzeptiert, sofern Menschenleben<br />

dadurch nicht unmittelbar gefährdet werden. Allerdings nehmen<br />

109 Internetportal „linksunten.indymedia“ (12. Januar <strong>2012</strong>).<br />

110 Internetportal „linksunten.indymedia“ (12. November <strong>2012</strong>).

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