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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 44 -<br />

Straf- und<br />

Gewalttaten<br />

Rückgang des<br />

rechtsextremistischenPersonenpotenzials <br />

„Nationalsozialistischer<br />

Untergrund“<br />

(NSU)<br />

Zahlreiche Verbote<br />

neonazistischer<br />

Gruppierungen<br />

Widersprüchlicher<br />

Parteikurs und<br />

Verbotsdebatte<br />

belasten NPD<br />

Rechtsextremismus<br />

2. Entwicklungen im Rechtsextremismus<br />

Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straf- und Gewalttaten ist<br />

angestiegen (vgl. Berichtsteil Politisch motivierte Kriminalität – PMK,<br />

Kap. III, Nr. 1).<br />

Das rechtsextremistische Personenpotenzial ist <strong>2012</strong> insbesondere<br />

aufgrund der weiter anhaltenden Mitgliederverluste im Parteienspektrum<br />

erneut gesunken. Die mit der Mitte <strong>2012</strong> endgültig erfolgten Auflösung<br />

der „Deutschen Volksunion“ (DVU) einhergehenden Verluste<br />

können durch die „Bürgerbewegung pro NRW“ („pro NRW“) und die<br />

neugegründete Partei „DIE RECHTE“ nicht ausgeglichen werden (vgl.<br />

Kap. III).<br />

Nachdem im November 2011 Existenz und Verbrechen der rechtsterroristischen<br />

Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU)<br />

bekannt geworden waren, erhob der Generalbundesanwalt nach umfangreichen<br />

Ermittlungen im November <strong>2012</strong> Anklage gegen ein<br />

mutmaßliches Gründungsmitglied sowie vier mutmaßliche Unterstützer<br />

der rechtsterroristischen Gruppierung (vgl. Kap. II, Nr. 2).<br />

Vor dem Hintergrund einer stark durch Gewaltbereitschaft und<br />

Gewaltanwendung geprägten rechtsextremistischen Szene erscheint<br />

die Existenz weiterer rechtsterroristischer Strukturen zumindest möglich.<br />

Auch eine Übernahme sonstiger militanter Vorgehensweisen aus<br />

anderen extremistischen Phänomenbereichen ist vorstellbar.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurden insgesamt sechs neonazistische Gruppierungen<br />

durch die Innenminister der Länder verboten. Eine Reihe von<br />

Exekutivmaßnahmen aufgrund verschiedener einschlägiger Straftaten<br />

– u.a. wegen des Verdachts des Waffenbesitzes – setzte die<br />

rechtsextremistische Szene zusätzlich unter Druck. Dies hatte zur<br />

Folge, dass weniger öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt<br />

wurden und einzelne Führungsaktivisten die Szene verließen (vgl.<br />

Kap. II, Nr. 3.2).<br />

Dem seit einem Jahr amtierenden NPD-Parteivorsitzenden Holger<br />

Apfel gelang es nicht, den bei seinem Amtsantritt angekündigten<br />

Kurs einer „seriösen Radikalität“ umzusetzen. Zudem lastet die erneute<br />

Verbotsdiskussion auf der Partei. Hinzu kommen parteiinterne<br />

Streitigkeiten, die auch vor der Person Apfels nicht haltmachen (vgl.<br />

Kap. III, Nr. 1).

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