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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 122 -<br />

Islamfeindliche<br />

Agitation der neu<br />

gegründeten Partei<br />

„DIE RECHTE“<br />

Islamfeindliche<br />

Äußerungen von<br />

„pro NRW<br />

Rechtsextremismus<br />

Auch die erst <strong>2012</strong> gegründete Partei „DIE RECHTE“ bemüht sich<br />

darum, ihr Profil durch islamfeindliche Aussagen zu schärfen und<br />

Zustimmung im relevanten Wählerspektrum zu erlangen (vgl. Kap. III,<br />

Nr. 2).<br />

Mit der Begründung, der Islam sei unvereinbar mit „den abendländischen<br />

Werten unserer Kultur“, lehnt „DIE RECHTE“ in ihrem Parteiprogramm<br />

einen Islamunterricht in Schulen pauschal ab. Vielmehr<br />

solle den Schülern „deutsche Kultur“ und Sprache vermittelt und „die<br />

Liebe zu Heimat und Volk“ gefördert werden. Ungeachtet ihrer Forderung,<br />

Kindern „umfassende Kenntnisse über Demokratie“ zu vermitteln,<br />

versuchen die Agitatoren in Wirklichkeit, ein Bild von gegensätzlichen<br />

und unvereinbaren Menschengruppen zu suggerieren.<br />

Dabei werden der Islam und dessen Anhänger als grundsätzlich<br />

„undeutsch“ und für die Entwicklung von Kindern als eher hinderlich<br />

angesehen. 84<br />

Bei der Partei „DIE RECHTE“ kann die islamfeindliche Ausrichtung<br />

weniger an einzelnen Kommentaren, denn am Gesamtbild entsprechender<br />

Aussagen festgemacht werden. So setzt die Partei z.B. auf<br />

einem im Juni <strong>2012</strong> veröffentlichten Flugblatt in Deutschland lebende<br />

Ausländer pauschal mit Islamisten gleich und fordert u.a., dass die<br />

Duldung von dauerhaft in Deutschland lebenden Ausländern aufgehoben<br />

wird. Nur wenn „unsere Kinder ein Leben ohne Kopftuch und<br />

Muezzin führen können“, könne „Deutsche Zukunft erhalten“ werden.<br />

85<br />

Im Vorfeld des nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampfes <strong>2012</strong><br />

kündigte der Parteivorsitzende der „Bürgerbewegung pro NRW“ („pro<br />

NRW“) Markus Beisicht eine „maximale Provokation“ und einen „bis<br />

an die Schmerzgrenze gehenden Wahlkampf an, in dem wir (…) keine<br />

Tabuthemen scheuen werden“. 86<br />

Unter dem Motto „Freiheit statt Islam – Grundgesetz statt Scharia“<br />

fanden in der Zeit vom 28. April bis 8. Mai <strong>2012</strong> in 25 Städten vor dort<br />

befindlichen bzw. geplanten Moscheen und Islamzentren Kundgebungen<br />

von „pro NRW“ statt. Bereits zu Beginn der sogenannten<br />

Moscheentour äußerte sich der Wahlkampfleiter von „pro NRW“ Lars<br />

Seidensticker in polemischer Weise:<br />

84 Parteiprogramm der Partei „DIE RECHTE“ <strong>2012</strong>, S. 16.<br />

85 Flugblatt „Deutsche Zukunft erhalten!“, Homepage „DIE RECHTE“ (21. Juni <strong>2012</strong>).<br />

86 Homepage „pro NRW“ (19. März <strong>2012</strong>).

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