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vsbericht-2012-vorabfassung

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Deutschsprachige<br />

Propaganda<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

Die Ehefrau von Al-Zawahiri trat mit einer „An die muslimischen<br />

Frauen nach den Revolutionen“ überschriebenen Textbotschaft vom<br />

8. Juni <strong>2012</strong> erstmals seit 2009 wieder in Erscheinung. In ihrer Botschaft<br />

hebt sie die Rolle der Frau während der Aufstände in der arabischen<br />

Welt zum „Sturz der Tyrannen“ hervor und ermahnt diese,<br />

sich für die Einführung islamischer Rechtsvorschriften einzusetzen.<br />

Zudem gibt sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass durch das Engagement<br />

der Frauen aus dem „Arabischen Frühling“ letztlich ein „Islamischer<br />

Frühling“ werde. Die Frau diene als Unterstützerin durch die<br />

Erziehung der Kinder zu zukünftigen Kämpfern. Zudem sei es die<br />

Aufgabe der Frauen, ihre Ehemänner dazu zu bringen, sich für<br />

inhaftierte Musliminnen einzusetzen.<br />

Die „Islamische Bewegung Usbekistans“ (IBU, vgl. Kap. II, Nr. 3.2)<br />

ist seit 2009 noch immer diejenige ausländische „jihadistische“<br />

Organisation, die Deutschland in ihrer Propaganda am häufigsten<br />

thematisiert. Es ist anzunehmen, dass ihre oftmals zeitnahe und<br />

umfangreiche propagandistische Würdigung der Ereignisse in<br />

Deutschland auf die intensive Propagandaarbeit der aus<br />

Deutschland stammenden Brüder Monir und Yassin Chouka zurückzuführen<br />

ist. Von Januar bis August <strong>2012</strong> wurden allein neun Botschaften<br />

der IBU veröffentlicht, an denen die Brüder mitwirkten. Hervorzuheben<br />

sind „Böses Vaterland“ vom 9. Februar <strong>2012</strong> sowie „Ja,<br />

wir sind Terroristen“ vom 13. März <strong>2012</strong>, in denen einerseits der<br />

Bundeswehreinsatz in Afghanistan kritisiert und andererseits<br />

Deutschland zum legitimen Ziel der „Jihadisten“ erklärt werden.<br />

Seit dem 15. Juni <strong>2012</strong> publiziert das internationale Propagandanetzwerk<br />

„Globale Islamische Medienfront“ (GIMF) erstmals seit<br />

2008 wieder deutschsprachige Propaganda. Bei den veröffentlichten<br />

Texten handelt es sich teils um Übersetzungen älterer Schriften,<br />

Übersetzungen aktueller Propaganda „jihadistischer“ Organisationen<br />

und Eigenproduktionen. In manchen dieser Publikationen wird direkt<br />

Bezug auf Ereignisse in Deutschland genommen bzw. zu Gewalthandlungen<br />

in Deutschland aufgerufen.<br />

Seit dem 3. November <strong>2012</strong> tragen die deutschsprachigen Veröffentlichungen<br />

der GIMF auch das Logo von der in Deutschland verbotenen<br />

Vereinigung „Millatu Ibrahim“. Dies kann als Hinweis gewertet<br />

werden, dass MAHMOUD – führender Protagonist von „Millatu<br />

Ibrahim“ (vgl. Kap. II, Nr.1 und Kap. III) – wieder Kontakt zur GIMF<br />

aufgenommen hat und mit dieser kooperiert. Bis Ende <strong>2012</strong> hat die<br />

GIMF insgesamt vier Botschaften mit Logo von „Millatu Ibrahim“

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