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vsbericht-2012-vorabfassung

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Linksextremismus<br />

2. Entwicklungen im Linksextremismus<br />

- 131 -<br />

Zunahme der Gewalt Im gewaltbereiten Spektrum des Linksextremismus ist ein Anstieg des<br />

Gewaltpotenzials der Akteure festzustellen. Dies zeigt sich darin, dass<br />

Körperverletzungen bewusst in Kauf genommen werden, so ist die<br />

Anzahl der versuchten Tötungsdelikte im Jahr <strong>2012</strong> auf acht<br />

gestiegen (2011: 3). Die Angriffe richten sich vor allem gegen Polizisten<br />

und gegen tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten.<br />

Nahezu alle in <strong>2012</strong> verübten 876 Gewalttaten mit linksextremistisch<br />

motiviertem Hintergrund (2011: 1.157) sind der autonomen Szene<br />

zuzurechnen. Autonome halten die Anwendung von Gewalt (auch<br />

gegen Personen) zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele für legitim<br />

und rechtfertigen sie als ein unverzichtbares Mittel gegen die „strukturelle<br />

Gewalt“ eines Systems von „Zwang, Ausbeutung und Unterdrückung“.<br />

„Antirepression“ Der Kampf gegen „staatliche Repression“ bestimmt weiterhin in<br />

hohem Maße die Aktivitäten gewaltbereiter Linksextremisten. Auch im<br />

Jahr <strong>2012</strong> agitierten sie intensiv in Wort und Tat gegen den Staat und<br />

seine „Handlanger“ und verübten zahlreiche Anschläge, darunter<br />

auch Brandstiftungen, überwiegend gegen Einrichtungen von Sicherheitsfirmen.<br />

Während bislang vor allem Gewalt gegen tatsächliche<br />

oder vermeintliche Rechtsextremisten szeneintern vermittelbar war,<br />

hat seit einiger Zeit die Akzeptanz gewalttätiger Angriffe auch auf Vertreter<br />

des „Repressionsapparates“ – insbesondere auf Polizeikräfte –<br />

weiter zugenommen. Die Anzahl der <strong>2012</strong> gegen Polizeibeamte verübten<br />

Gewaltdelikte mit linksextremistischem Hintergrund ist indessen<br />

deutlich rückläufig. Nach wie vor nimmt die Solidarität mit inhaftierten<br />

„Genossen“ im In- und Ausland innerhalb der „Antirepressionsarbeit“<br />

einen besonderen Stellenwert ein.<br />

„Antimilitarismus“ Linksextremisten räumten auch <strong>2012</strong> ihrer „antimilitaristischen“ Arbeit<br />

eine unverändert hohe Bedeutung ein, wenngleich es keine herausgehobenen<br />

Ereignisse gab, die „antimilitaristische“ Strukturen in linksextremistischen<br />

Zusammenhängen besonders förderten. Die Ziele<br />

militanter Aktionen waren neben der Bundeswehr auch privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen, die Rüstungsgüter herstellen oder mit der<br />

Bundeswehr zusammenarbeiten. Das Aktionsniveau gewaltbereiter<br />

Linksextremisten entsprach dem des Vorjahres.

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