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vsbericht-2012-vorabfassung

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Zentrale Themen mit<br />

Deutschlandbezug<br />

Attentate in<br />

Frankreich<br />

Unterstützung<br />

inhaftierter<br />

Islamisten<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

herausgegeben.<br />

- 277 -<br />

Im Berichtszeitraum standen neben dem üblichen Aufruf zur materiellen<br />

und personellen Unterstützung des „Jihad“, die durch Spenden,<br />

Ausreisen oder „jihadistischen“ Aktionen in Deutschland geleistet<br />

werden sollte, folgende Themen im Mittelpunkt der „jihadistischen“<br />

Propaganda mit Deutschlandbezug:<br />

Ein islamistisch motivierter Attentäter hatte am 11. und<br />

15. März <strong>2012</strong> drei französische Soldaten und am 19. März <strong>2012</strong><br />

drei Kinder sowie einen Lehrer einer jüdischen Schule in der Umgebung<br />

von Toulouse (Frankreich) getötet. Der Attentäter widersetzte<br />

sich seiner Verhaftung und starb bei den Auseinandersetzungen mit<br />

der Polizei (vgl. Kap. II, Nr. 1).<br />

In der „jihadistischen“ Propaganda wurde der Attentäter als „Märtyrer“<br />

stilisiert und seine Anschläge als vorbildlich gepriesen. Neben<br />

den üblichen Segenssprüchen und Lobgedichten kam in einschlägigen<br />

Diskussionsforen wiederholt der Wunsch nach einem „deutschen“<br />

Attentäter auf.<br />

Am 4. April <strong>2012</strong> drohte ein Nutzer in einer arabischsprachigen<br />

Textbotschaft unter Verweis auf die Attentate in Frankreich mit<br />

Anschlägen „im Herzen Berlins“.<br />

Mit der am 5. April <strong>2012</strong> veröffentlichten deutschsprachigen Audiobotschaft<br />

der IBU „Der Ritter von Toulouse“ stilisierte Monir Chouka<br />

den Attentäter zum Vorbild und gewährte ihm somit die Anerkennung<br />

einer bekannten „jihadistischen“ Organisation:<br />

„Steht auf und lasst dem arabischen Frühling einen europäischen<br />

Sommer folgen. Im Jihad gibt es keine Grenzen. Jeder Muslim wird<br />

für sich selbst verantwortlich gemacht, ob und in welchem Ausmaß<br />

er sich am globalen Jihad beteiligt. Nur Allah wird dies bewerten.“<br />

(„Jihadistisches“ Internetforum, 5. April <strong>2012</strong>)<br />

Seit Sommer 2011 wird die Unterstützung von in westlichen Gefängnissen<br />

inhaftierten Islamisten von unterschiedlichen salafistischen<br />

und „jihadistischen“ Gruppierungen kontinuierlich propagandistisch<br />

begleitet. Dieses Thema ist nicht nur für Solidaritäts- und Spendenkampagnen<br />

geeignet, sondern auch zur Bildung und Radikalisierung<br />

von Unterstützernetzwerken in verschiedenen Ländern, so auch in<br />

Deutschland. Über eigens eingerichtete Internetpräsenzen wird<br />

dazu aufgefordert, den inhaftierten Islamisten Briefe zukommen zu<br />

lassen oder deren Verwandte zu unterstützen. Desgleichen werden

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