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vsbericht-2012-vorabfassung

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„Gesellschaft für<br />

freie Publizistik e.V.“<br />

(GfP)<br />

Rechtsextremismus<br />

Neben Bildbänden, welche die NS-Zeit beschönigen, indem sie beispielsweise<br />

ohne politische Einordnung die Festungsarchitektur oder<br />

Wehrtechnik des Dritten Reichs verherrlichen, liegt ein besonderer<br />

Schwerpunkt in grenzrevisionistischen Texten:<br />

„Das letzte Wort über unsere deutschen Ostprovinzen und über das<br />

Sudetenland ist noch nicht gesprochen. Wir selbst dürfen natürlich<br />

nicht von unserem Anspruch ablassen. (…) Was Schlesien angeht,<br />

heißt unsere Aufgabe: ‚Immer daran denken, bei jeder Gelegenheit<br />

darüber reden, nie verzichten!’“<br />

(Dietmar Munier: „Der Schlesier muß leben!“; in: „Lesen & Schenken<br />

– Der Jahreskatalog <strong>2012</strong>“, S. 39)<br />

Diesem Ziel dient auch weiterhin die Anfang 2011 von Munier übernommene<br />

und seither modernisierte Wochenschrift „Der Schlesier.<br />

Gesamtdeutsche Wochenzeitung“ 81 . Trotz optisch zeitgemäßer Gestaltung<br />

bleibt die Publikation thematisch auf traditionellem Kurs.<br />

Dem Meinungsaustausch rechtsextremistischer Verleger und Autoren<br />

dient seit 1960 die „Gesellschaft für freie Publizistik e.V.“ (GfP) mit<br />

mehr als 500 Mitgliedern. Die 52. Jahrestagung der GfP unter dem<br />

Motto „Das Volk befragen! – Der Euro und das Demokratiedefizit“<br />

fand vom 18. bis 20. Mai <strong>2012</strong> in Kirchheim (Thüringen) mit etwa 100<br />

Teilnehmern statt. Die dort auftretenden Redner diffamierten das politische<br />

System Deutschlands als „Demokratielüge“, verunglimpften die<br />

„‚Demokratie’ als Kulisse der Fremdbestimmung und Machtausübung<br />

seit 1789“, wandten sich gegen die „Umerziehung“ und forderten die<br />

Befreiung der Völker aus dem „Würgegriff der Globalisierung“:<br />

„Solange die ethnische Homogenität eines Volkes nicht grundlegend<br />

verändert worden ist, können Umerzogene wieder umerzogen werden.<br />

Es wundert nicht, daß die Globalisierer fleißig daran arbeiten, in<br />

EUropa ethnisch unumkehrbare Verhältnisse herbeizuführen. Auch<br />

Deutschland, Österreich und die Schweiz wären zweifellos in der Läge,<br />

sich aus dem Würgegriff der Globalisierung zu befreien.“<br />

(Gesellschaft für freie Publizistik e.V. (Hrsg.): „Das Volk befragen! –<br />

Der Euro und das Demokratiedefizit“, Tübingen <strong>2012</strong>, S. 124)<br />

Bewertung Durch seriöse Präsentation und z.T. aufwendige und moderne optische<br />

Gestaltung ihrer Publikationen bemühen sich die Herausgeber,<br />

rechtsextremistische Ideologiefragmente zu transportieren, ohne dass<br />

auf den ersten Blick der tatsächliche Hintergrund der Schriften offen-<br />

81 Bis zur Ausgabe Nr. 10-11/2011 vom 11./18. März 2011 hatte die Schrift den Titel „Der Schlesier.<br />

Breslauer Nachrichten. Unabhängige gesamtdeutsche Wochenzeitung“.

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