11.06.2013 Aufrufe

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 70 -<br />

Rechtsextremismus<br />

„Wo das Volk stirbt (wie in der multikulturellen Gesellschaft), stirbt die<br />

Gemeinschaft; wo die Gemeinschaft stirbt, stirbt die Kultur; und wo<br />

die Kultur stirbt, stirbt der einzelne Mensch. Mensch kann der Mensch<br />

nur da sein, wo er unter seinesgleichen ist und eine solidarische<br />

Gemeinschaft ausbilden kann. Deshalb ist die multikulturelle Gesellschaft<br />

zutiefst inhuman.“<br />

(NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats-<br />

und Funktionsträger“, Berlin <strong>2012</strong>, S. 12)<br />

Die NPD lehnt jedwede Relativierung des biologistischen Konzepts<br />

der „Volksgemeinschaft“ unmissverständlich ab. Die deutsche Staatsbürgerschaft<br />

muss aus Sicht der Partei zwingend mit einer ebensolchen<br />

ethnischen Herkunft einhergehen:<br />

„Deutscher ist, wer deutscher Herkunft ist und damit in die ethnischkulturelle<br />

Gemeinschaft des deutschen Volkes hineingeboren wurde.<br />

(…) In eine Volksgemeinschaft kann man nicht einfach ein- oder austreten<br />

wie in einen Sportverein, man wird in sie hineingeboren. (…)<br />

Ein Afrikaner, Asiate oder Orientale wird nie Deutscher werden können,<br />

weil die Verleihung bedruckten Papiers (des BRD-Passes) ja<br />

nicht die biologischen Erbanlagen verändert, die für die Ausprägung<br />

körperlicher, geistiger und seelischer Merkmale von Einzelmenschen<br />

und Völkern verantwortlich sind.“<br />

(NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats-<br />

und Funktionsträger“, Berlin <strong>2012</strong>, S. 18 f.)<br />

Für die NPD besteht zwischen „Volksgemeinschaft“ und „multikultureller<br />

Gesellschaft“ – bezogen auf das kollektive Gemeinwesen und<br />

den einzelnen Menschen – der denkbar größte Gegensatz. Aus der<br />

völkischen Sicht der Partei ist nur ein „ethnisch geschlossener Gesellschaftskörper“<br />

ausreichend solidar- und belastungsfähig, um Krisen<br />

bewältigen zu können. Nur dort erfahre der Einzelne Heimat und<br />

Identität, während er sich in der „multikulturellen Gesellschaft“ zum<br />

entwurzelten, gesichtslosen und vereinsamten Einheitsmenschen<br />

wandle und zum wehrlosen Spielball von Politik, Medien und Wirtschaft<br />

werde. Die Bevölkerungssituation, insbesondere in westeuropäischen<br />

Großstädten, setzt die NPD mit einem Verbrechen an der<br />

Menschlichkeit gleich und spricht vom „Völkermord an den Einheimischen“.<br />

14<br />

Reden und Texte von NPD-Funktionären belegen, wie sehr das biologistische<br />

Konzept der „Volksgemeinschaft“ im Zentrum des politi-<br />

14 Vgl. NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats- und Funktionsträger“,<br />

Berlin <strong>2012</strong>, S. 10 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!