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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

feindlichkeit zur Folge: Der Verbleib von Migranten fremder bzw.<br />

außereuropäischer Herkunft innerhalb des eigenen „angestammten<br />

Lebensraums“ wird als nicht zu tolerierender Angriff bewertet. Das<br />

konkrete Verhalten der Einwanderer, ihre Aufenthaltsdauer oder<br />

Ansässigkeit in zweiter oder dritter Generation bleiben hierbei außer<br />

Acht. Auch die kategorische Ablehnung des Islam in Europa basiert<br />

auf dem rassistischen Begründungsmuster, dass Muslime einer<br />

„raumfremden“ Religion angehören und in Deutschland durchweg als<br />

aggressive Eindringlinge anzusehen seien. Die Forderung nach einer<br />

konsequenten „Ausländerrückführung“ beschränkt sich nicht nur auf<br />

Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft, sondern betrifft auch<br />

eingebürgerte Deutsche mit außereuropäischen Wurzeln. In der<br />

Argumentationsbroschüre für Mandats- und Funktionsträger heißt es<br />

hierzu:<br />

„Wir sind inländerfreundlich und nicht ausländerfeindlich. Deutschland<br />

hat das Land der Deutschen zu bleiben, und dort, wo das nicht mehr<br />

der Fall ist, durch eine rechtsstaatlich abgesicherte Ausländerrückführung<br />

wieder zu werden. (…)<br />

Deutscher ist, wer deutsche Eltern hat, also wer deutscher Abstammung<br />

ist. Deutsch ist eine ethnische Herkunftsbezeichnung und keine<br />

Bezeichnung des zufälligen Geburtsortes, momentanen Wohnortes<br />

oder des Passes. (…) Auch die Medien- und Politikersprache zielt auf<br />

die Entsorgung der Deutschen (…) ‚Deutsche afrikanischer Herkunft’<br />

oder ‚Afro-Deutsche’ kann es sowenig geben wie schwangere Jungfrauen.“<br />

(NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats-<br />

und Funktionsträger“, Berlin <strong>2012</strong>, S. 8, 19 f.)<br />

Zum Islam heißt es:<br />

„Wo der Islam historisch beheimatet ist und die Lebensordnung der<br />

Menschen prägt, hat er sein volles Existenzrecht. (…) In Mitteleuropa<br />

aber ist der Islam eine fremdkörperhafte Aggressionsreligion. (…) In<br />

Deutschland aber haben Moslems und ihre Religion nichts verloren!“<br />

(NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats-<br />

und Funktionsträger, Berlin <strong>2012</strong>, S. 8)<br />

Zudem wird der Islam mit negativ besetzten Begriffen wie Alltagsgewalt,<br />

Bildungsdefizite, „Sozialschmarotzereien“ und „religiös motivierte<br />

Landnahme“ in Verbindung gebracht. 21<br />

21 NPD-Parteivorstand (Hrsg.): „Wortgewandt – Argumente für Mandats- und Funktionsträger“, Berlin<br />

<strong>2012</strong>, S. 9.

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