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vsbericht-2012-vorabfassung

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Militärische Auseinandersetzungen<br />

in türkischen<br />

Grenzgebieten<br />

wirken sich auf<br />

Europa aus<br />

Entführung eines<br />

türkischen<br />

Abgeordneten<br />

durch die PKK<br />

Neunter Jahreskongress<br />

der<br />

CDK<br />

Sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von Ausländern<br />

(ohne Islamismus)<br />

- 291 -<br />

ein Brandanschlag auf einen überwiegend von türkischstämmigen<br />

Nationalisten besuchten Verein verübt, zu dem sich eine mit der PKK<br />

sympathisierende Jugendinitiative bekannte.<br />

Im Sommer <strong>2012</strong> kam es zunächst im türkisch-nordirakischen und<br />

sodann im türkisch-syrischen Grenzgebiet zu intensiven militärischen<br />

Kampfhandlungen zwischen Guerillaeinheiten der PKK und der türkischen<br />

Armee, die europaweit zu sowohl prokurdischen als auch<br />

protürkischen Protestkundgebungen führten, die zum Teil in gewalttätige<br />

Auseinandersetzungen mündeten.<br />

Am 12. August <strong>2012</strong> kam es in der Region Tunceli (Türkei) erstmals<br />

zu einer Entführung eines Parlamentsabgeordneten durch ein bewaffnetes<br />

PKK-Kommando. Die Aktion wurde damit begründet, dass der<br />

Politiker in seiner Heimatregion Tunceli dem Einfluss der PKK entgegengewirkt<br />

habe. Nach zweitägiger Geiselhaft wurde der kurdischstämmige<br />

Politiker, ein Angehöriger der oppositionellen „Republikanischen<br />

Volkspartei“ (CHP), unversehrt freigelassen.<br />

1.2.2 Organisatorische Situation<br />

Die PKK unterliegt seit 1993 unter allen von ihr benutzten Bezeichnungen<br />

(KADEK, KONGRA GEL, KKK und KCK) einem vereinsrechtlichen<br />

Betätigungsverbot. Dies gilt auch für den politischen Arm der<br />

Organisation, die „Nationale Befreiungsfront Kurdistans“ (ERNK), die<br />

derzeit unter der Bezeichnung „Koordination der kurdisch-demokratischen<br />

Gesellschaft in Europa“ (CDK) die Aktivitäten der PKK in<br />

Europa maßgeblich bestimmt.<br />

Die Führungsfunktionäre der CDK halten sich vorwiegend in den<br />

europäischen Nachbarländern auf. Die verantwortlichen Kader in<br />

Deutschland, deren Tätigkeit in aller Regel zeitlich begrenzt ist, werden<br />

in der Regel durch die CDK-Leitung eingesetzt. Sie agieren konspirativ<br />

und leiten organisationsinterne Anweisungen und Vorgaben<br />

nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam an nachgeordnete Ebenen<br />

weiter.<br />

Die neunte Generalversammlung der CDK fand in der Zeit vom 2. bis<br />

5. Juli <strong>2012</strong> in den Niederlanden statt. Laut Berichten in PKK-nahen<br />

Medien verständigten sich die Delegierten auf einen „totalen Kampf“<br />

gegen die „menschenunwürdige“ Behandlung Öcalans und den<br />

„Genozid“ in Kurdistan. Diese Formulierung entspricht dem jahrelang

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