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vsbericht-2012-vorabfassung

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Vereinsrechtliche<br />

Maßnahmen des<br />

Bundesministeriums<br />

des Innern<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

- 237 -<br />

Am 5. Mai <strong>2012</strong> hielt ein salafistischer Prediger vor der „König-Fahd-<br />

Akademie“ eine Rede, in der er unverhohlen drohte:<br />

„Diese Provokationen sind nicht hinnehmbar für die Muslime. Kein<br />

Muslim möchte so entehrt werden. Und das wird auch keiner akzeptieren.<br />

Ich appelliere hier an die Merkel persönlich direkt – und an den<br />

Bundesinnenminister. Wir sind für ein friedliches Zusammenleben.<br />

Hier leben Millionen von Muslimen. Und es leben deutsche Brüder<br />

überall in den islamischen Ländern. Wenn sie wollen, dass kein Deutscher<br />

verschleppt wird, weil es gibt überall Muslime – man hat gesehen,<br />

was passiert ist nach den Karikaturen von Westergaard, möge<br />

Allah ihn verfluchen. Man hat gesehen, dass Menschen gestorben<br />

sind auf dieser Erde. Kein Mensch möchte die Eskalation. Wir möchten<br />

diese Eskalation nicht. Aber dafür, dass deutsches Blut auch nirgendwo<br />

vergossen wird – deutsche Bürger leben in Ägypten, deutsche<br />

Bürger leben in Tunesien, in Marokko und reisen auch in unsere<br />

Länder. Bundesminister Friedrich soll sich explizit, und Frau Merkel<br />

auch, ganz genau wissen, dass die ihre Bürger in Gefahr setzen,<br />

wenn sie das zulassen.“<br />

(YouTube-Kanal „DawaFFM“, 05. Mai <strong>2012</strong>)<br />

Nach den gewaltsamen Ausschreitungen im Mai <strong>2012</strong> ist es mehrfach<br />

zu wechselseitigen Provokationen zwischen Anhängern rechtspopulistischer<br />

bzw. rechtsextremistischer Gruppierungen und Parteien auf<br />

der einen Seite und salafistischen Akteuren auf der anderen Seite<br />

gekommen: „German Defence League“, „pro Deutschland“ und<br />

„pro NRW“ richteten islamkritische bzw. islamfeindliche Kundgebungen<br />

aus, organisierten Gegenaufmärsche zu salafistischen Demonstrationen<br />

oder kündigten an, islamfeindliche Publikationen zu verbreiten.<br />

So plante z.B. „pro Deutschland“, den Film „Innocence of<br />

Muslims“ öffentlich aufzuführen, nachdem sie bereits den Trailer auf<br />

ihrer Internetseite veröffentlicht hatte. Die Aufführung fand jedoch<br />

nicht statt.<br />

Mit Verfügung vom 29. Mai <strong>2012</strong> hat der Bundesminister des Innern<br />

die salafistisch-„jihadistische“ Vereinigung „Millatu Ibrahim“ verboten<br />

und vereinsrechtliche Ermittlungsverfahren gegen die salafistischen<br />

Vereine „DawaFFM“ und „Die wahre Religion“ (DWR) eingeleitet.

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