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vsbericht-2012-vorabfassung

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Bedrohungslage<br />

allgemein<br />

Gefährdung durch<br />

„al-Qaida“<br />

am Beispiel der<br />

„Düsseldorfer Zelle“<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

- 199 -<br />

2. Entwicklungen im Islamismus/islamistischen Terrorismus<br />

Die islamistische Szene besteht aus verschiedenen Strukturen, die<br />

stark miteinander vernetzt sind. Hieraus resultieren Gefahren für die<br />

innere Sicherheit, die jederzeit in Form von Anschlägen unterschiedlicher<br />

Dimension und Intensität real werden können.<br />

Das Spektrum islamistisch-terroristischer Strukturen in Deutschland<br />

reicht von Netzwerken gewaltbereiter Islamisten, die in enger Beziehung<br />

zu „jihadistischen“ Organisationen im Ausland stehen, über<br />

weitgehend autonom operierende Kleinstgruppen bis hin zu Einzeltätern,<br />

die sich – zum Teil in rasanter Geschwindigkeit über das Internet<br />

– selbst radikalisieren und Anschläge selbstständig planen.<br />

Dass Deutschland weiterhin im Fokus islamistisch-terroristischer<br />

Bestrebungen liegt, wurde in <strong>2012</strong> u.a. an folgenden Entwicklungen<br />

deutlich:<br />

Am 25. Juli <strong>2012</strong> begann vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf<br />

(Nordrhein-Westfalen) der Prozess gegen vier Mitglieder der<br />

sogenannten Düsseldorfer Zelle, die u.a. wegen des Verdachts der<br />

Mitgliedschaft in der ausländischen terroristischen Vereinigung<br />

„al-Qaida“ angeklagt wurden. Einem der Angeklagten wird vorgeworfen,<br />

im Januar 2010 von Deutschland aus in ein Lager von „al-Qaida“<br />

im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet gereist zu sein, um dort im<br />

Umgang mit Waffen und Sprengstoff geschult zu werden. Im<br />

Mai 2010 sei er im Auftrag der „al-Qaida“-Führung nach Deutschland<br />

zurückgekehrt und habe die Mitangeklagten für ein Anschlagsvorhaben<br />

rekrutiert (vgl. Kap. II, Nr. 1).<br />

Reisebewegungen Im Jahr <strong>2012</strong> hat die Anzahl von Reisebewegungen von Personen<br />

aus dem islamistischen Spektrum in Deutschland in Richtung Afghanistan/Pakistan<br />

stark abgenommen. Die Region gilt wegen des erhöhten<br />

Verfolgungsdrucks mittlerweile als zu risikoreich. Auch Reisen<br />

nach Somalia konnten nur vereinzelt festgestellt werden. Die geringere<br />

Anzahl von Ausreisen ist auch auf die anhaltenden Maßnahmen<br />

der Sicherheitsbehörden zurückzuführen, Ausreisen von Personen<br />

aus dem islamistischen Spektrum in Deutschland zu verhindern.<br />

Verstärkte Reisebewegungen fanden jedoch in Richtung Ägypten<br />

statt. Neben dem Wunsch, in einem islamischen Land zu leben und<br />

die arabische Sprache zu erlernen, besteht vereinzelt die Absicht,<br />

über Ägypten in ein terroristisches Ausbildungslager oder in ein<br />

„Jihad“-Gebiet weiterzureisen (vgl. Kap. II, Nr. 1).

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