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vsbericht-2012-vorabfassung

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Reisende<br />

Führungsoffiziere<br />

Spionage und sonstige nachrichtendienstliche Aktivitäten<br />

- 337 -<br />

Ins Blickfeld der Nachrichtendienste geraten vor allem Personen, die<br />

sich privat oder beruflich für längere Zeit in dem jeweiligen Land aufhalten<br />

oder regelmäßig dorthin reisen. Insbesondere Angehörige<br />

deutscher diplomatischer Vertretungen, Behördenvertreter auf Dienstreisen,<br />

aber auch Firmenrepräsentanten sowie Personen, die in dem<br />

Land einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehen oder studieren, müssen<br />

mit nachrichtendienstlichen Ansprachen rechnen. Bei diesem<br />

Personenkreis haben die Nachrichtendienste viele Möglichkeiten,<br />

ihren „Heimvorteil“ zu nutzen, da sie auf eigenem Territorium gezielt<br />

nach Ansatzmöglichkeiten suchen und sich gefahrlos mit Ausländern<br />

treffen können. In anderen Fällen versuchen die Nachrichtendienstoffiziere,<br />

ihre Zielperson für sich einzunehmen und sie auf freundschaftlicher<br />

Basis zu werben.<br />

Nach erfolgreicher Werbung werden die Operationen im Regelfall aus<br />

den Dienstzentralen gesteuert.<br />

Die Kommunikation erfolgt in solchen Verbindungen etwa durch<br />

Agentenfunk, Geheimschreibverfahren oder über „Tote Briefkästen“<br />

(TBK) 240 . Auch das Internet wird zunehmend als Kommunikationsmittel<br />

zum Informationsaustausch genutzt.<br />

Außerdem unternehmen Nachrichtendienstoffiziere aus der Dienstzentrale<br />

im Rahmen ihrer operativen Aktivitäten vereinzelt Erkundungs-<br />

und Treffreisen in andere Länder. Dabei nutzen sie konsequent<br />

die Reisefreiheit innerhalb des Schengenraums.<br />

Reisende Quellen Auch treffen sich Agenten mit ihren Führungsoffizieren zuweilen nicht<br />

in Deutschland, sondern im europäischen Ausland.<br />

„Illegale“ Als „Illegale“ werden Nachrichtendienstoffiziere bezeichnet, die mit<br />

einer Falschidentität ausgestattet in Zielländer eingeschleust werden.<br />

Sie erfüllen dort langfristige Spionageeinsätze oder erledigen vorübergehend<br />

bestimmte nachrichtendienstliche Aktivitäten als „Reise-<br />

Illegale“. Nach erfolgreicher Legalisierung ihrer Falschidentität können<br />

sie langfristig eingesetzt werden und sich eine Fülle von Zugängen<br />

verschaffen. Aufgrund ihrer professionellen und sorgfältigen Abdeckung<br />

sind sie durch die Spionageabwehr besonders schwer zu enttarnen.<br />

In den vergangenen fünf Jahren sind in Mitgliedsländern der EU und<br />

der NATO mindestens 15 von russischen Diensten eingesetzte<br />

„Illegale“ enttarnt worden.<br />

240 Getarnte Ablagestellen (z.B. Erdverstecke) zum Informations- und Materialaustausch oder für Aufträge<br />

und finanzielle Zuwendungen an geheime Mitarbeiter.

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