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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 71 -<br />

schen Wollens und Handelns der Partei steht. Der NPD-Fraktionsvorsitzende<br />

im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Udo<br />

Pastörs, kritisierte auf einer Veranstaltung zum „Politischen Aschermittwoch“<br />

der saarländischen NPD in Völklingen (Saarland) am<br />

22. Februar <strong>2012</strong>, viele Analysen zur wirtschaftlichen und sozialen<br />

Lage in Deutschland und damit einhergehende Reformvorschläge<br />

blendeten die „Biologie unseres Volkes“ gänzlich aus. Es gehe aber<br />

darum, das eigentliche Staatsvolk physisch und damit in seiner Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, in<br />

denen die Zuversicht wachse, „neues deutsches junges Leben in die<br />

Welt zu setzen“. 15<br />

Der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel stellte in<br />

einem Beitrag für das Parteiorgan „Deutsche Stimme“ (DS) die Europapolitik<br />

der Bundesregierung als einen Frontalangriff auf die „Volksgemeinschaft“<br />

dar, der dem Hochverrat gleichkomme. „Die perverse<br />

Gesellschaftsutopie der Eurokraten“ sei der postnationale Einheitsstaat<br />

mit identitätslosen und beliebig manipulierbaren Einheitsmenschen.<br />

Geplant seien die Zerstörung der europäischen Nationalstaaten<br />

und die Etablierung einer Weltgesellschaft, über die eines<br />

Tages eine totalitäre Weltregierung im Dienste des Großkapitals herrsche.<br />

Umso wichtiger sei die Erhaltung ethnisch homogener Völker<br />

mit politischem Gestaltungswillen, denn nur diese könnten dem internationalen<br />

Großkapital die Stirn bieten. 16<br />

Die NPD scheut im Beharren auf ihrem strikt völkischen Standpunkt<br />

auch nicht vor unpopulären Forderungen zurück. So lehnt sie z.B. die<br />

Mitwirkung von Spielern ausländischer Herkunft in der deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft – ungeachtet ihrer öffentlichen Beliebtheit<br />

oder ihres Stellenwerts als anerkannte Leistungsträger – kategorisch<br />

ab. Anlässlich der Fußballeuropameisterschaft im Juni <strong>2012</strong> äußerte<br />

etwa der NPD-Bundesvorsitzende Apfel, er betrachte solche Spieler<br />

trotz formal deutscher Staatsangehörigkeit und auch dann nicht als<br />

Deutsche, wenn sie einen deutschstämmigen Elternteil hätten. 17<br />

Das Streben nach Verwirklichung des „Volksgemeinschafts“-Gedankens<br />

ist in der NPD zwar unumstritten, bisweilen bestehen jedoch unterschiedliche<br />

Auffassungen darüber, mit welcher Vehemenz und<br />

Unmittelbarkeit diese Doktrin in der Öffentlichkeit vertreten werden<br />

soll. Der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende von Mecklenburg-<br />

15<br />

Redebeitrag von Udo Pastörs beim „Politischen Aschermittwoch“ der saarländischen NPD in Völklingen<br />

am 22. Februar <strong>2012</strong>.<br />

16<br />

17<br />

„Deutsche Stimme“ Nr. 8/<strong>2012</strong>, August <strong>2012</strong>, S. 10.<br />

Nachrichtenportal „DeutschlandEcho“ (7. Juni <strong>2012</strong>).

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