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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 49 -<br />

sche Szene auch weiterhin, Großaufmärsche mit mehr als 1.000 Personen<br />

durchzuführen. Dies gelang im Jahr <strong>2012</strong> allerdings noch seltener<br />

als im Vorjahr. Ursächlich hierfür dürfte der im Zusammenhang<br />

mit dem NSU-Komplex verstärkte staatliche Druck auf die Szene<br />

sowie die damit einhergehende anhaltende Verunsicherung sein.<br />

Von den größten rechtsextremistischen Veranstaltungen im Jahr <strong>2012</strong><br />

sind insbesondere die folgenden zu erwähnen:<br />

− An der von Neonazis alljährlich durchgeführten Demonstration<br />

anlässlich der Bombardierung der Stadt Magdeburg (Sachsen-<br />

Anhalt) im Zweiten Weltkrieg nahmen am 14. Januar <strong>2012</strong> rund<br />

1.200 Personen teil (2011: 1.300).<br />

− Zum 67. Jahrestag der Bombardierung Dresdens (Sachsen) im<br />

Zweiten Weltkrieg rief die rechtsextremistische Szene zu einer<br />

Demonstration am 13. Februar <strong>2012</strong> auf, an der sich bis zu 1.600<br />

Rechtsextremisten beteiligten (2011: 3.000).<br />

− Die NPD veranstaltete in Gera (Thüringen) am 7. Juli <strong>2012</strong> das<br />

„10. Rock für Deutschland“-Konzert. An dieser Veranstaltung nahmen<br />

rund 1.000 Rechtsextremisten teil (2011: ca. 700).<br />

− Am 11. August <strong>2012</strong> richtete die der NPD nahestehende „Deutsche<br />

Stimme Verlagsgesellschaft mbH“ im mecklenburgischen<br />

Pasewalk ihr jährlich stattfindendes Pressefest aus, zu dem sich<br />

rund 1.100 Besucher einfanden (2011: 1.500).<br />

Weitere Entwicklung In der rechtsextremistischen Szene wurde die Diskussion über die<br />

Wirksamkeit angemeldeter Demonstrationen neu entfacht. Bereits<br />

Ende 2011 veröffentlichte die inzwischen durch den Innenminister des<br />

Landes Niedersachsen verbotene Organisation „Besseres Hannover“<br />

den Beitrag „Demonstrationen – Nützliches politisches Kampfmittel<br />

oder Verschwendung der eigenen Kraft?“, in dem die Anmeldung von<br />

Demonstrationen infrage gestellt wurde, da hierdurch sowohl dem<br />

politischen Gegner als auch den Behörden die Möglichkeit geboten<br />

werde, die Veranstaltungen zu blockieren bzw. zu verbieten. 5<br />

Auch die Redaktion der für die gesamte rechtsextremistische Szene<br />

bedeutsamen Internetplattform „Altermedia Deutschland“ griff das<br />

Thema Ende August <strong>2012</strong> auf. Im Rahmen einer Umfrage („Sind<br />

Demonstrationen noch eine zeitgemäße Aktionsform?“) sprachen sich<br />

über die Hälfte der abstimmenden Forenteilnehmer gegen die bisherige<br />

Form von Demonstrationen und öffentliche Veranstaltungen aus.<br />

Als Gründe für die Ablehnung führten sie z.B. häufige Blockade-<br />

5 Homepage „Besseres Hannover“ (29. September 2011).

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