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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 48 -<br />

Demonstrationen<br />

von Neonazis<br />

Demonstrationen<br />

der NPD<br />

Teilnehmerstärkste<br />

Veranstaltungen<br />

Rechtsextremismus<br />

4. Rechtsextremistische Kundgebungen<br />

Die Verfassungsschutzbehörden registrierten im Jahr <strong>2012</strong> insgesamt<br />

95 neonazistische Demonstrationen. Nach einem stetigen Anstieg in<br />

den vergangenen Jahren ist die Zahl der Veranstaltungen nunmehr<br />

erheblich gesunken (2011: 167).<br />

Insbesondere die Aktionsform „Die Unsterblichen“, unter deren Motto<br />

2011 eine Vielzahl von Demonstrationen stattgefunden hatte, verlor<br />

an Bedeutung (vgl. Kap. II, Nr. 3.2).<br />

Themen neonazistischer Demonstrationen blieben unverändert die<br />

Agitation gegen „staatliche Repression“ und den „politischen Gegner“,<br />

Islamfeindlichkeit, soziale und allgemeinpolitische Themen sowie die<br />

Bombardierungen deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg.<br />

Die Anzahl der von der NPD und ihrer Jugendorganisation „Junge<br />

Nationaldemokraten“ (JN) durchgeführten Demonstrationen ist im<br />

Jahr <strong>2012</strong> auf 116 gestiegen (2011: 93).<br />

Etwa die Hälfte dieser Demonstrationen stand im Zusammenhang mit<br />

dem Versuch der NPD, ihre Kampagnenfähigkeit und Mobilisierungskraft<br />

unter Beweis zu stellen: Im Rahmen der sogenannten Deutschlandtour<br />

traten im Juli und August <strong>2012</strong> bundesweit in über 50 Städten<br />

durchweg Spitzenfunktionäre der Partei bei Kundgebungen u.a.<br />

gegen die Europäische Union und den Euro auf. Trotz des reklamierten<br />

Erfolgs der Kampagne blieben die z.T. sehr geringen Teilnehmerzahlen<br />

insgesamt hinter den Erwartungen der Initiatoren zurück.<br />

Ähnlich verhielt es sich auch mit einer islamfeindlichen Kampagne der<br />

NPD-Landtagsfraktion Sachsen – hier erfolgten Ende des Jahres<br />

Kundgebungen in neun Städten –, zu der ebenfalls nur eine geringe<br />

Mobilisierung der eigenen Anhängerschaft gelang (vgl. Kap. III,<br />

Nr. 1.2). Dennoch konnte die NPD zu einigen öffentlichen Veranstaltungen<br />

an festen oder angemieteten privaten Veranstaltungsorten jeweils<br />

rund 1.000 Teilnehmer mobilisieren. Das kulturelle Rahmenprogramm<br />

mit Auftritten rechtsextremistischer Musikgruppen spielte hierbei<br />

allerdings eine mindestens ebenso bedeutende Rolle wie die<br />

Redebeiträge der dort aufgetretenen Parteifunktionäre.<br />

Die bereits aus den Vorjahren bekannte Tendenz zu kleineren regionalen<br />

Demonstrationen ohne vorherige Anmeldung hält an. Auf diese<br />

Weise versucht man, Gegenveranstaltungen und möglichen Blockaden<br />

entgegenzuwirken. Gleichwohl bemüht sich die rechtsextremisti-

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