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vsbericht-2012-vorabfassung

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Sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von Ausländern<br />

(ohne Islamismus)<br />

Derartige Facebookgruppen werden zunehmend zur Mobilisierung für<br />

Veranstaltungen und Demonstrationen genutzt.<br />

So wurde etwa über Facebook für den 25. August <strong>2012</strong> in Wiesbaden<br />

(Hessen) zur Teilnahme an einer nicht angemeldeten Demonstration<br />

unter dem Motto „Stoppt die PKK, Frieden in der Türkei“ aufgerufen:<br />

„DIE DEMO WURDE NICHT GENEHMIGT ! ALSO AUF EIGENE<br />

GEFAHR […] ALSO KOMMT . NUR UNSERE JUGENDLICHEN<br />

SOLLTEN KOMMEN WEIL ES GEFÄHRLICH WERDEN KANN :)“<br />

(Facebook, 20.August <strong>2012</strong>)<br />

Aufgrund der starken Präsenz von Polizeikräften ist es nicht zu Ausschreitungen<br />

zwischen den türkischen und kurdischen Jugendlichen<br />

gekommen.<br />

Zunehmend – nicht zuletzt durch einschlägige Postings im Internet –<br />

treten die Jugendlichen auch in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Hier<br />

zeigen sie ihre Zugehörigkeit durch das Verwenden von Devotionalien,<br />

szenetypischer Kleidung und das Zeigen des sogenannten<br />

Wolfsgrußes. Ihr Auftreten ist häufig aggressiv, insbesondere gegenüber<br />

kurdischen Jugendlichen.<br />

Die verstärkten militärischen Auseinandersetzungen zwischen<br />

bewaffneten PKK-Kräften und der türkischen Armee im türkisch-irakischen<br />

Grenzgebiet führten zu einer Emotionalisierung der Jugendlichen,<br />

die dadurch eine deutlich höhere Bereitschaft zeigten, mit Provokation<br />

und Gewalt dem „Feind“ entgegenzutreten.<br />

So kam es am 7. September <strong>2012</strong> zu gewalttätigen Ausschreitungen<br />

zwischen türkischen und kurdischen Jugendlichen vor einem kurdischen<br />

Vereinshaus in Bruchsal (Baden-Württemberg), nachdem<br />

zuvor ca. 20 türkische Jugendlichen die etwa 100 im Vereinshaus<br />

aufhältigen kurdischen Jugendlichen durch Zeigen der türkischen<br />

Nationalflagge und Beleidigungen provoziert hatten. Die Auseinandersetzungen<br />

konnten durch Polizeieinsatz beendet werden, fünf<br />

Polizeibeamte wurde hierbei durch die kurdischen Jugendlichen verletzt<br />

(vgl. Kap. II, Nr. 1.2.3).<br />

Bewertung Die Verbreitung der „Ülkücü“-Ideologie in Deutschland fördert eine<br />

Ethnisierung und wirkt integrationshemmend.<br />

Insbesondere die weiter gestiegene Zahl von einschlägigen Internetauftritten<br />

und Videos, die mit einer verstärkten verbalen Aggression

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