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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 75 -<br />

Die skizzierten fremden- und islamfeindlichen Denk- und Sprachmuster<br />

finden sich in einer Vielzahl der Äußerungen von NPD-<br />

Funktionären. Regelmäßig werden Fremde verunglimpft. So sprach<br />

der sächsische Landtagsabgeordnete Gansel in Bezug auf Asylbewerber<br />

durchweg von „Asylbetrügern“, „Asylschwindlern“, „gewaltanfälligen<br />

Scheinasylanten“ oder „orientalischen und afrikanischen<br />

Junggesellen mit Beutezugsmentalität“. 22 Ronny Zasowk, Leiter des<br />

„Amtes Bildung“ im NPD-Bundesvorstand, polemisierte, der Sozialstaat<br />

könne nicht als „Hängematte für Taugenichtse und Betrüger<br />

aller Herren Länder“ herhalten, zumal diese weder bereit noch in der<br />

Lage seien, jemals nur einen verschwindend geringen Anteil zur<br />

Finanzierung des Sozialsystems beizutragen. Unschuldig in Not geratenen<br />

Deutschen mangele es hingegen an der erforderlichen Unterstützung.<br />

23<br />

Die NPD unterscheidet nicht zwischen Islam und Islamismus. So<br />

bezeichnete Zasowk den Islam schlicht als „totalitäre Ideologie“. Millionen<br />

Muslime in Deutschland betrieben eine „aggressive Landnahme“,<br />

die u.a. gekennzeichnet sei durch eine unduldsame Ablehnung<br />

hiesiger Gepflogenheiten. 24 Gansel plädierte dafür, in der Bevölkerung<br />

existierende Vorbehalte gegen den Islam als „Türöffner für<br />

weitergehende ausländerpolitische Forderungen der nationalen<br />

Opposition“ zu nutzen. Immerhin sei es in Großstädten eine Alltagserfahrung<br />

einheimischer Deutscher, von „bandenmäßig organisierten<br />

Orient-Krawallos“ beleidigt und tätlich angegriffen zu werden. Der<br />

Islam sei in Deutschland kein „harmloses Mitbringsel zur Identitätspflege“,<br />

sondern „mentales Rüstzeug zur kulturellen Eroberung und<br />

Inbesitznahme fremden Landes“. 25 Apfel verdeutlicht in einer Stellungnahme<br />

vom 20. September <strong>2012</strong> die rassistisch motivierte Ablehnung<br />

des Islam durch die NPD: Eine Politik, die nur gegen den Islam<br />

als solchen Stimmung mache, ohne dem Überfremdungsproblem an<br />

seiner Wurzel zu begegnen, sei primitiv und oberflächlich. Das Aufenthaltsrecht<br />

„für Araber, Türken oder auch Neger“ in Deutschland sei<br />

nicht davon abhängig zu machen, ob diese zum Christentum konvertierten.<br />

26<br />

Antisemitismus Der Antisemitismus ist in der NPD tief verwurzelt. In vielen Fällen<br />

äußert er sich beiläufig in Anspielungen, abwertenden Bemerkungen<br />

oder verunglimpfenden Zuschreibungen. Häufig greift die Partei<br />

22 Homepage NPD Sachsen (10. Juli <strong>2012</strong> und 19. September <strong>2012</strong>).<br />

23 „Blickpunkt Rheinland & Westfalen“, Nr. 1/<strong>2012</strong>; Homepage NPD (24. Mai <strong>2012</strong>).<br />

24 Homepage NPD (11. April <strong>2012</strong>); Homepage NPD Hessen (6. Juli <strong>2012</strong>).<br />

25 Homepage NPD Sachsen (17. September <strong>2012</strong>).<br />

26 Homepage NPD Sachsen-Anhalt (20. September <strong>2012</strong>).

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