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vsbericht-2012-vorabfassung

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Linksextremismus<br />

sion - in unsere Kämpfe miteinzubeziehen. Solidarität stellt nichts<br />

anderes als die Basis dar, von der aus sich weiterer Widerstand entwickeln<br />

und entfalten kann und muss - gerade angesichts der zunehmenden<br />

und sich verschärfenden Strafen.“<br />

(Internetportal „linksunten.indymedia“, 3. Januar <strong>2012</strong>)<br />

Trotz derartiger Erklärungen hat die tatsächliche Betreuung inhaftierter<br />

Aktivisten in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Inhaftierungen<br />

von linksextremistischen Akteuren und anschließende<br />

Gerichtsverfahren werden von der Szene aber nach wie vor mit Interesse<br />

registriert. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Gruppierungen<br />

wie die „Rote Hilfe e.V.“ (RH, vgl. Kap. III, Nr. 6), das<br />

„Anarchist Black Cross Berlin“ und das „Netzwerk Freiheit für alle politischen<br />

Gefangenen“ sowie eigens gebildete „Soli-Komitees“ aktiv.<br />

In Stellungnahmen und Demonstrationsaufrufen rechtfertigen die<br />

Unterstützer üblicherweise die Straftaten der „Genossen“ und diffamieren<br />

Gerichte und Strafverfolgungsbehörden als „Klassenjustiz“. So<br />

bildete sich auch unmittelbar nach der Festnahme des türkischstämmigen<br />

Mitglieds der „Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen<br />

Partei“ (MLKP, vgl. Berichtsteil Ausländerextremismus, Kap. II,<br />

Nr. 2.3), der am 31. März <strong>2012</strong> in Nürnberg (Bayern) Polizeibeamte<br />

mit der Spitze einer Fahnenstange angegriffen hatte (vgl. Kap. II,<br />

Nr. 4), ein „Solidaritätskomitee“, um den Strafprozess „mit Aktionen<br />

und Pressearbeit“ zu begleiten. Im Aufruf zu einer Solidaritätsdemonstration<br />

am 13. Oktober <strong>2012</strong> in Nürnberg wurde der Täter als<br />

Opfer stilisiert:<br />

„So absurd das Geschehen bei nüchterner Betrachtung scheint, die<br />

Strategie von Polizei und Justiz ist umso perfider: Durch die krassen<br />

Vorwürfe und die damit verbundene Höhe der Strafe soll eine Solidarisierung<br />

mit Deniz verhindert werden. Wie so oft soll ein Einzelner zur<br />

Kriminalisierung einer gesamten Bewegung herhalten. Doch auch hier<br />

wird ein solidarischer Umgang der Repression einen Strich durch die<br />

Rechnung machen. (…) Wir stellen uns in vollem Umfang hinter Deniz<br />

und verurteilen die mediale und juristische Hetze gegen die antifaschistische<br />

Bewegung und unseren Freund und Genossen.“<br />

(Homepage „redside.tk“, 10. Oktober <strong>2012</strong>)<br />

Gruppierungen aus der deutschen und der türkischen linksextremistische<br />

Szene begleiteten den Prozess mit diversen Solidaritätsbekundungen.<br />

An diesen Aktionen waren u.a. die Jugendorganisation der<br />

„Partizan“-Fraktion der „Türkischen Kommunistischen Partei/Marxisten-Leninisten“<br />

(TKP/ML, vgl. Berichtsteil Ausländerextremismus,

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