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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 252 -<br />

Befürwortung<br />

von Gewalt<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

Ziele Ziel der panislamisch ausgerichteten HuT ist die Vereinigung der<br />

Gemeinschaft aller Muslime (Umma) in einem einzigen, die ganze<br />

Welt umfassenden Staatsgebilde. Gesetzliche Grundlage dieses unter<br />

der Führung eines Kalifen stehenden Staates (Kalifat) soll die islamische<br />

Rechtsordnung (Scharia) sein.<br />

In einer Erklärung auf der Internetseite der HuT heißt es zum<br />

Absolutheitsanspruch des Kalifats:<br />

„Die Umma erkennt mehr und mehr, dass nur ein Islamischer Staat die<br />

Menschheit ideologisch führen kann, weil eben einzig die islamische<br />

Lebensordnung diejenige ist, die der Natur des Menschen entspricht<br />

und bewiesen hat, dass sie bei richtiger Anwendung zum Aufstieg der<br />

Völker geeignet ist.“<br />

(Homepage HuT, 15. Oktober <strong>2012</strong>)<br />

Die HuT sieht alle Muslime in der Pflicht, sich aktiv für die<br />

Wiedererrichtung des Kalifats einzusetzen. Zu diesem Zweck bemüht<br />

sich die Organisation insbesondere um die Rekrutierung angehender<br />

Akademiker, die perspektivisch in gesellschaftlichen Schlüsselpositionen<br />

platziert werden sollen, um zu einem späteren Zeitpunkt die<br />

Macht zu übernehmen und das Kalifat zu errichten. Die häufig jungen<br />

Sympathisanten der HuT werden dazu in meist wöchentlichen Schulungen<br />

an die Lehren des Gründers al-Nabhani herangeführt.<br />

Gewalt wird als legitimes Mittel zur Errichtung und Ausbreitung des<br />

Kalifats angesehen:<br />

„Das Kalifat wird Armeen entsenden, deren Gleichschritt die Erde zum<br />

Beben bringt und Raketen in den Himmel jagen, die die Sonne über<br />

dem ungläubigen Westen verdunkeln – auf dass die Verbrecher<br />

bestraft werden (…).“<br />

(Homepage HuT, 24. September <strong>2012</strong>)<br />

Auch aktuelle tagespolitische Themen können Anlass für Gewalt<br />

befürwortende Kommentare sein:<br />

Die Veröffentlichung des Trailers zum islamfeindlichen Film „Innocence<br />

of Muslims“ war Auslöser für Angriffe auf diplomatische Vertretungen<br />

in Ägypten, Tunesien, Jemen und im Sudan zwischen dem<br />

11. und 15. September <strong>2012</strong>.<br />

„Auf feindselige Angriffe reagiert die Umma nicht mehr mit Dialogbereitschaft<br />

und Besänftigung, sondern zeigt ihre Zähne und bietet der<br />

Welt die Stirn. Sie hat erkannt, dass der sogenannte Dialog mit den

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