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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 56 -<br />

Affinität der Szene<br />

zu Waffen und<br />

Sprengstoff<br />

Rechtsextremismus<br />

2.2 Gewaltpotenzial<br />

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, verbunden mit Hass und<br />

Ablehnung von Demokratie und pluralistischer Gesellschaft, bilden<br />

den Nährboden für rechtsextremistische Gewalttaten. Eine Abwertung<br />

und Entmenschlichung von Angehörigen erkannter Feindbilder fördert<br />

ein Sinken der Hemmschwelle zur Gewaltanwendung. Der in Teilen<br />

der Szene gepflegte Gewaltkult, der mit der Verherrlichung von „kriegerisch-soldatischer<br />

Tugend“ einhergeht, wirkt sich ebenfalls auf<br />

Gewaltbefürwortung und -anwendung aus. In einem solchen Umfeld<br />

finden Gewalttaten statt, Terroranschläge sind möglich.<br />

Jenseits herausragender rechtsterroristischer Taten wird rechtsextremistische<br />

Gewalt weiterhin überwiegend spontan verübt. Häufig erfolgen<br />

solche Taten aus einer Situation heraus, in der Rechtsextremisten<br />

– einzeln oder in kleinen Gruppen – auf Personen treffen, die<br />

den typischen rechtsextremistischen Feindbildern entsprechen. Im<br />

Verlauf rechtsextremistischer Demonstrationen bilden Gewalttaten<br />

meist die Ausnahme. Das Aggressionspotenzial entlädt sich vielmehr<br />

in Straftaten, die während der An- und Abreise zu solchen Veranstaltungen<br />

begangen werden.<br />

Bei Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der rechts- und<br />

linksextremistischen Szene ist je nach personeller Stärke, Organisationsgrad<br />

und Aggressionspotenzial zuweilen auch ein Übergang<br />

von spontanen zu geplanten Aktionen zu verzeichnen. So trägt das<br />

Anlegen und Verbreiten von Listen mit Daten politischer Gegner, sei<br />

es über das Internet oder nur im kleinen Kreise, zur Verschärfung der<br />

Gefährdungslage bei – insbesondere, wenn sich auf beiden Seiten<br />

das Aggressionspotenzial aufgrund verbaler Attacken und „Outing-<br />

Aktionen“ aufgeschaukelt hat. Ungeachtet dessen, ob Ziel und Zweck<br />

solcher Auflistungen zwingend die unmittelbare Gewaltanwendung<br />

gegen den politischen Gegner ist, werden dadurch potenziellen Tätern<br />

Ziele präsentiert.<br />

Darüber hinaus stellt die Affinität von Rechtsextremisten zu Waffen<br />

und Sprengstoff, insbesondere der Besitz von Waffen, Waffenteilen<br />

und Munition, eine latente Gefährdung dar.<br />

Aktuelle Erkenntnisse aus Exekutivmaßnahmen, die <strong>2012</strong> gegen die<br />

rechtsextremistische Szene durchgeführt wurden – hier insbesondere

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