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vsbericht-2012-vorabfassung

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Rechtsextremismus<br />

- 59 -<br />

In Deutschland traten die „Hammerskins“ erstmals zu Beginn der<br />

1990er Jahre in Erscheinung. Die derzeit rund zehn deutschen<br />

„Chapter“ entfalten abseits von Konzertveranstaltungen kaum öffentlichkeitswirksame<br />

Aktivitäten. Zu Musikveranstaltungen im Inland reisen<br />

dabei bis zu 200 Szeneangehörige aus dem ganzen Bundesgebiet<br />

an. Weitaus größere Zuschauerzahlen erreichen die „Hammerskins“<br />

jedoch bei im Ausland organisierten Konzerten. So reisten im<br />

November <strong>2012</strong> etwa 1.500 Teilnehmer aus ganz Europa zum jährlich<br />

stattfindenden und von deutschen Rechtsextremisten mit organisierten<br />

„Hammerfest“ nach Toul (Frankreich). Anders als die im Jahr<br />

2000 verbotene Organisation „Blood & Honour“ (vgl. Berichtsteil Verfassungsschutz<br />

und Demokratie, Kap. VII) konnten die „Hammerskins“<br />

aufgrund ihres elitären Selbstverständnisses keine dominierende<br />

Stellung innerhalb der subkulturellen rechtsextremistischen Szene<br />

erlangen.<br />

Honour & Pride Neben den „Hammerskins“ existiert mit „Honour & Pride“ eine weitere,<br />

jedoch wesentlich kleinere Gruppierung im Bereich des subkulturellen<br />

Rechtsextremismus. Den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten bildet die<br />

Organisation und Durchführung von rechtsextremistischen Konzerten:<br />

Am 26. Mai <strong>2012</strong> organisierte „Honour & Pride“ in Schwanebeck-<br />

Nienhagen (Sachsen-Anhalt) das mit etwa 1.800 Besuchern größte<br />

rechtsextremistische Konzert in Deutschland in diesem Jahr.<br />

Vernetzung Kontakte zwischen Szeneangehörigen werden sowohl überregional<br />

als auch international insbesondere bei Konzerten oder sonstigen<br />

rechtsextremistischen Veranstaltungen, über Internetforen sowie<br />

soziale Netzwerke geknüpft. Szeneangehörige, die als Bandmitglieder<br />

oder im Musikvertrieb aktiv sind, nutzen darüber hinaus häufig ein auf<br />

persönlichen Kontakten beruhendes informelles Netzwerk.<br />

Rekrutierungsfeld<br />

für Neonazis und<br />

NPD<br />

Die eventorientierten subkulturell geprägten Rechtsextremisten nehmen<br />

wegen der Möglichkeit, mit anderen Szeneangehörigen in Kontakt<br />

zu treten, häufig an rechtsextremistischen Veranstaltungen, insbesondere<br />

der Neonazi-Szene, aber auch der NPD, teil. Sie lassen<br />

sich in hohem Maße für Demonstrationen mobilisieren und werden<br />

überdies sowohl von neonazistischen Kameradschaften als auch von<br />

der NPD als Rekrutierungsfeld gesehen.

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