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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 348 -<br />

Elektronische<br />

Angriffe<br />

Spionage und sonstige nachrichtendienstliche Aktivitäten<br />

keiten, Zielpersonen für eine Ansprache zu ermitteln.<br />

Der FSB nutzt u.a. Fehlverhalten oder persönliche Schwächen von<br />

potenziellen Zielpersonen aus, um sie gegebenenfalls durch Ausübung<br />

von Druck zu einer nachrichtendienstlichen Tätigkeit zu bewegen.<br />

In anderen Fällen versuchen die Nachrichtendienstoffiziere, die<br />

Zielperson für sich einzunehmen und auf freundschaftlicher Basis zu<br />

werben.<br />

Es ist davon auszugehen, dass auch die russischen Nachrichtendienste<br />

„Elektronische Angriffe“ als Mittel zur Informationsbeschaffung<br />

nutzen. Zumindest weisen einige der Angriffe auf Bundesbehörden<br />

Indizien auf, die auf einen russischen Ursprung hindeuten.<br />

1.5 Bewertung<br />

Nachrichtendienstlich beschaffte Informationen aus allen Zielbereichen<br />

haben in Russland traditionell einen hohen Stellenwert. Sie dienen<br />

der russischen Staatsführung als Orientierungshilfe für wichtige<br />

Entscheidungen. Die politische Informationsbeschaffung stellt den<br />

Schwerpunkt der Spionageaktivtäten dar und wird bei einer Fortsetzung<br />

der überwiegend von nationalen Interessen geleiteten russischen<br />

Außenpolitik auch künftig ihre Bedeutung behalten. Vor diesem<br />

Hintergrund ist nicht zu erwarten, dass Russland seine Ausforschungsbemühungen<br />

gegen Deutschland in naher Zukunft reduzieren<br />

bzw. einstellen wird.<br />

Die russischen Nachrichtendienste wenden weiterhin traditionelle<br />

Methoden zur Informationsgewinnung an. Besonders bemerkenswert<br />

ist dabei z.B. der „Illegalenkomplex“, der anscheinend in seiner<br />

gesamten Ausprägung aufrecht erhalten wird. Vor allem der SWR<br />

setzt sie zur Führung von Agenten ein, die über besonders hochwertige<br />

und empfindliche Zugänge verfügen. Sofern der „Illegale“ über<br />

eine sorgfältig abgedeckte Falschidentität verfügt, ist das Risiko einer<br />

Enttarnung gering. Nutzt er die Identität des Staatsbürgers eines<br />

Schengen-Vertragsstaats, kann er sich auf dem Gebiet sämtlicher<br />

Schengen-Staaten frei bewegen und in mehreren Ländern tätig werden.<br />

Trotz der Vorliebe für traditionelle Methoden bei der Führung nachrichtendienstlicher<br />

Operationen zeigen sich insbesondere jüngere<br />

Nachrichtendienstoffiziere russischer Dienste gegenüber neuen<br />

Technologien aufgeschlossen. Anders als ihre Vorgänger nutzen sie

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