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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 250 -<br />

Auseinandersetzungen<br />

in der<br />

Türkei<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

Der Organisation, die sich von Ende der 1980er bis Mitte der 1990er<br />

Jahre blutige Auseinandersetzungen mit der „Arbeiterpartei Kurdistans“<br />

(PKK, vgl. Berichtsteil „Sicherheitsgefährdende und extremistische<br />

Bestrebungen von Ausländern (ohne Islamismus), Kap. II,<br />

Nr. 1.2) lieferte, wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl von Morden<br />

und weiteren Gewalttaten zugerechnet, u.a. gegen liberale türkische<br />

Journalisten und Staatsvertreter sowie „Verräter“ aus den eigenen<br />

Reihen.<br />

In den Jahren 1999/2000 wurde die Organisation in der Türkei durch<br />

Exekutivmaßnahmen empfindlich geschwächt. Bei einer dieser Maßnahmen<br />

wurden ihr damaliger Anführer Hüseyin Velioğlu getötet und<br />

zahlreiche Führungsfunktionäre verhaftet. Der Verfolgungsdruck<br />

führte dazu, dass sich zahlreiche TH-Aktivisten nach Westeuropa,<br />

insbesondere nach Deutschland, absetzten.<br />

Manifest (<strong>2012</strong>) 2011 wurden mehrere TH-Funktionäre, die in der Türkei zu langjährigen<br />

Haftstrafen verurteilt worden waren, aus der Haft entlassen.<br />

Dazu zählt auch Edip Gümüş, der im Januar <strong>2012</strong> in einem Manifest<br />

anlässlich des 12. Todestages des ehemaligen Anführers Velioğlu als<br />

neuer Anführer der Organisation benannt wurde.<br />

Veranstaltung<br />

anlässlich der<br />

„Geburt des<br />

Propheten“<br />

In dem Manifest werden die Grundprinzipien des ideologischen<br />

Hauptwerkes der Organisation, „Die Hizbullah in eigenen Worten“<br />

(„Kendi Dilinden Hizbullah“), fortgeschrieben. Demnach betrachtet<br />

sich die TH als die einzige legitime Vertretung des kurdischen Volkes<br />

in „Nordkurdistan“ und hält es für ihre Pflicht, für die „Befreiung“ von<br />

„besetztem islamischem Boden“ zu kämpfen. Ferner sollen alle<br />

Bewegungen unterstützt werden, die für die „Befreiung“ Jerusalems<br />

aktiv sind. Neben radikalen Vorstellungen bezüglich einer „korankonformen“<br />

Erziehung wird auch das „Märtyrertum“ glorifiziert:<br />

„Artikel 32 – Die Glaubensgemeinschaft Hizbullah sieht das Märtyrertum,<br />

die Inhaftierung und die Auswanderung als eine natürliche Folge<br />

des Kampfes an und hält es für eine ihrer Hauptaufgaben, sich um die<br />

Familien der Märtyrer, der Inhaftierten und der Ausgewanderten zu<br />

kümmern und sich dieser anzunehmen.“<br />

(„Hizbullah Cemaat'nin Manifestosu“/Manifest TH, Januar <strong>2012</strong>)<br />

<strong>2012</strong> fand – wie bereits im Vorjahr – eine Veranstaltung anlässlich<br />

der „Geburt des Propheten“ („Kutlu Doğum“) in Temse (Belgien) statt.<br />

An dem Treffen im April beteiligten sich 2.000 Personen aus ganz<br />

Europa. Aus Deutschland reisten u.a. Teilnehmer aus Hamburg,<br />

Leipzig (Sachsen) und Wiesbaden (Hessen) an.

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