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vsbericht-2012-vorabfassung

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- 180 -<br />

Theorie als Praxis,<br />

destruktive Kritik<br />

als Methode<br />

Linksextremismus<br />

3. „GegenStandpunkt“ (GSP)<br />

Gründung: 1992<br />

Sitz: München (Bayern)<br />

Mitglieder: 5.000 (2011: 7.000)<br />

Publikation: „GegenStandpunkt – Politische Vierteljahreszeitschrift“<br />

(GSP), vierteljährlich<br />

Die Gruppe „Gegenstandpunkt“ (GSP) vertritt eine modifizierte Marxismus-Konzeption.<br />

Ihr Fernziel ist die revolutionäre Überwindung der<br />

bestehenden, pauschal als „Kapitalismus“ verunglimpften verfassungsmäßigen<br />

Ordnung, allerdings ist dies nach eigener Einschätzung<br />

gegenwärtig nicht zu verwirklichen. Die angestrebte „herrschaftsfrei“<br />

organisierte kommunistische Planwirtschaft, die auf jeglichen<br />

staatlichen Orientierungsrahmen verzichtet, sei in einer solchen<br />

Form bislang noch nie praktiziert worden.<br />

In einfachen Grundbotschaften, die mit variierender Detailschärfe<br />

beständig wiederholt werden, formuliert der GSP sein eindimensionales<br />

Weltbild, das die komplexe gesellschaftliche Wirklichkeit auf ihre<br />

ökonomischen Aspekte reduziert. So bestehe etwa der alleinige<br />

Zweck der „kapitalistischen“ Wirtschaftsordnung darin, „aus Geld<br />

mehr Geld (zu) machen“, 129 wobei der Reichtum der Nationen auf der<br />

„Armut der Massen“ 130 beruhe.<br />

Der GSP befindet sich in einer selbst gewählten Isolation. Er initiiert<br />

keine eigenen Kampagnen und beteiligt sich nicht an der Kampagnenarbeit<br />

anderer linksextremistischer Personenzusammenschlüsse.<br />

Ebenso wenig geht er mit diesen oder nichtextremistischen Strukturen<br />

anlassbezogene Bündnisse ein. Der GSP pflegt vielmehr ein atypisches<br />

Praxisverständnis, indem er sich auf die Erarbeitung und interne<br />

Vermittlung theoretischen „Wissens“ über die vermeintliche Funktionsweise<br />

des „Kapitalismus“ beschränkt. Den „Kapitalismus“ sieht<br />

der GSP von einem „falschen Bewusstsein“ getragen, das es durch<br />

„destruktive Kritik“ zu zerstören gelte.<br />

129 GSP, Ausgabe 1-12, 23. März <strong>2012</strong>, S. 153.<br />

130 GSP, Ausgabe 1-12, 23. März <strong>2012</strong>, S. 69.

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