11.06.2013 Aufrufe

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

vsbericht-2012-vorabfassung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 16 -<br />

Verfassungsschutz und Demokratie<br />

Committee (CIC) der NATO. In diesem Forum, in dem In- und Auslandsdienste<br />

vertreten sind, werden insbesondere Bedrohungsanalysen<br />

und Berichte für die NATO-Botschafter erstellt.<br />

III. Reformprozess der Verfassungsschutzbehörden<br />

Im Zuge der Aufarbeitung der Mordtaten der rechtsextremistischen<br />

Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) wurden gravierende<br />

– auch strukturelle – Mängel in der Zusammenarbeit zwischen<br />

den Verfassungsschutzbehörden ebenso wie zwischen Polizei<br />

und Nachrichtendiensten deutlich. Diese Mängel haben dazu geführt,<br />

dass im September <strong>2012</strong> sowohl in den Gremien der Innenministerkonferenz<br />

(IMK) als auch im BfV selbst Reformprozesse für den Verfassungsschutz<br />

in Deutschland eingeleitet worden sind.<br />

Die IMK hat bereits im Dezember <strong>2012</strong> im Wesentlichen beschlossen,<br />

die Zusammenarbeit zwischen den Verfassungsschutzbehörden<br />

durch eine umfassende gegenseitige Informationspflicht zu intensivieren<br />

und die Zentralstellenfunktion des BfV innerhalb des Verbundes<br />

zu stärken. Zur möglichst schnellen Umsetzung dieser Kernanliegen<br />

in die Behördenpraxis ist – im Vorgriff auf eine gesetzliche Regelung<br />

– eine am 31. Dezember <strong>2012</strong> in Kraft getretene Änderung der Richtlinie<br />

für die Zusammenarbeit des BfV und der Landesbehörden für<br />

Verfassungsschutz (Zusammenarbeitsrichtlinie) vorgenommen worden.<br />

Ferner hat sich die IMK auch auf eine beim BfV als Zentralstelle<br />

zu führende gemeinsame Datei für Vertrauensleute geeinigt, damit<br />

künftig ein besserer Überblick über die Zugangslage bei dem jeweiligen<br />

Beobachtungsobjekt besteht.<br />

Ziel des Reformprozesses im BfV ist es, sowohl Konsequenzen aus<br />

der Aufarbeitung des Ermittlungskomplexes NSU zu ziehen und die<br />

internen Abläufe zu verbessern, als auch das BfV zukunftsfähig aufzustellen.<br />

Hierzu gehören klare Vorschriften und eine effektive Kontrolle<br />

der Arbeitsprozesse. Ebenso geht es auch darum festzulegen,<br />

welche Kernkompetenzen das BfV künftig stärker betont und wie verlorenes<br />

Vertrauen wieder zurückgewonnen werden kann. Um eine<br />

Wiederholung der NSU-Ereignisse zu vermeiden, will sich das BfV<br />

künftig stärker als bisher auf die Beobachtung gewaltorientierter<br />

Bestrebungen und Personen konzentrieren. Diese Aufgabenpriorisierung<br />

lässt sich im Wesentlichen wie folgt beschreiben:<br />

− Bei der Abwehr gewaltorientierter extremistischer Bestrebungen,<br />

von denen eine besondere Gefahr ausgeht und die deshalb im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!