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vsbericht-2012-vorabfassung

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Direkte<br />

Konfrontation<br />

Militante<br />

Protestaktionen<br />

Linksextremismus<br />

Während die eher diskursorientierten Linksextremisten den Schwerpunkt<br />

ihrer Aktivitäten auf die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen<br />

den „Nazi-Aktivitäten“ und dem „kapitalistischen System“ als<br />

deren angebliche Ursache legen, stellen aktionsorientierte Linksextremisten<br />

im Rahmen ihrer „Antifaschismus-Arbeit“ das aus ihrer Sicht<br />

legitime Mittel der Gewalt in den Vordergrund: die direkte Konfrontation<br />

mit Rechtsextremisten. Unter dem Motto „Antifa heißt Angriff!“<br />

suchen sie dabei die unmittelbare Auseinandersetzung mit tatsächlichen<br />

oder vermeintlichen „Faschisten“ auf der Straße.<br />

So heißt es in einer Interneteinstellung gewaltbereiter Linksextremisten:<br />

„Konsequenter Antifaschismus ist mehr als das blockieren von Nazi-<br />

Aufmärschen. Neonazis und rechtsradikale Organisationen sind auch<br />

nicht zu tolerieren, wenn sie ihre Weltanschauung vermeintlich<br />

zurückhaltend propagieren. Gerade wegen der permanente Bedrohung<br />

Aller, die nicht ins ‚Völkische-Wir’ der Neonazis passen, ist es<br />

notwendig diese zu bekämpfen. In der Praxis bedeutet das, ihre Propagandaveranstaltungen<br />

zu stören oder zu verhindern, ihnen keinen<br />

öffentlichen Raum zur Rechtfertigung oder ‚Erklärung’ ihrer Ideologie<br />

zu geben und dort, wo sie unerkannt bleiben wollen, ihr Umfeld über<br />

sie Aufzuklären. Konsequenter Antifaschismus bedeutet sich denjenigen<br />

verbal, inhaltlich oder wenn nötig militant in den Weg zu stellen,<br />

die sich positiv auf den Nationalsozialismus (NS) beziehen oder eine<br />

andere Form des Faschismus und/oder Antisemitismus propagieren –<br />

in der Schule, auf der Arbeit, in der Bahn und auf der Straße!“<br />

(Internetportal „Indymedia Deutschland“, 19. April <strong>2012</strong>)<br />

Da polizeiliche Maßnahmen bei Demonstrationen zumeist eine direkte<br />

Konfrontation mit dem politischen Gegner verhinderten, richtete sich<br />

die Gewalt der Linksextremisten oftmals gegen die Polizei, die als<br />

Vertreter des „repessiven“ Staates bezeichnet wird – eines Staates,<br />

der durch sein Gesellschaftssystem Rechtsextremismus erst ermögliche.<br />

Typisch für militante Proteste gegen Rechtsextremisten sind folgende<br />

Beispiele:<br />

− Gegen den von Rechtsextremisten am 2. Juni <strong>2012</strong> in Hamburg<br />

initiierten „4. Tag der deutschen Zukunft – Unser Signal gegen<br />

Überfremdung“ demonstrierten rund 3.500 Personen aus dem<br />

linksextremistischen Spektrum, darunter etwa 1.500 gewaltbereite<br />

Linksextremisten. Dabei kam es den ganzen Tag über zu massi-

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