Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 6<br />
nen Ortsteile und des Stadtgebietes von <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) stark variierte. Der überwiegende Teil der Bestandsinformationen<br />
stammte aus den frühen 1990er Jahren.<br />
Nach der Auswertung sämtlicher eingegangener Stellungnahmen wurden die Planunterlagen um die<br />
eingegangenen Informationen ergänzt und weiter abgestimmt. Mit dem Ministerium für Ländliche Entwicklung,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV), der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung, dem<br />
Landesumweltamt, Abtlg. Immissionsschutz und der unteren Naturschutzbehörde fanden gesonderte<br />
Abstimmungsgespräche statt.<br />
Durch die politischen Gremien der Stadt wurde die dahingehend geänderte Entwurfsfassung 08/2006<br />
gebilligt und am 21.09. 2006 zur öffentlichen Auslegung beschlossen. Diese fand parallel mit der Beteiligung<br />
der Behörden, der sonstigen Träger öffentlicher Belange und der Nachbargemeinden vom 23.<br />
10.2006 bis 01.12.2006 statt.<br />
Für mehrere Flächendarstellungen des Flächennutzungsplan-Entwurfes wurde eine Nicht-<br />
Vereinbarkeit mit den Zielen der Raumordnung sowie den Belangen des Landschafts- und Naturschutzes<br />
festgestellt. Aufgrund dieser der Planung entgegen stehenden öffentlichen Belange ergab sich die<br />
Notwendigkeit zur Änderung des Planentwurfs und das Erfordernis einer erneuten Auslegung des 2.<br />
Entwurfs des Flächennutzungsplanes <strong>2020</strong>. Hierzu wurde am 14.06.2007 die Abwägung vorgenommen,<br />
der 2. Entwurf, Stand 04/2007, gebilligt und der erneute Auslegungsbeschluss durch die Stadtverordnetenversammlung<br />
der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) vorgenommen worden. Die Behörden und sonstigen<br />
Träger öffentlicher Belange wurde mit Schreiben vom 26.08.2007 über die vom 03.09. bis<br />
05.10.2007 statt findende öffentliche Auslegung informiert.<br />
Aufgrund aktueller Entwicklungen zur Realisierung von Vorhaben, die als Voraussetzung eine Darstellung<br />
im Flächennutzungsplan bedürfen sowie zwischenzeitlicher erfolgter Abstimmungen und Anfragen<br />
bezüglich einzelner Planflächen mit den Zielen des Landschaftsschutzes und der Raumordnung wurde<br />
der 2. Entwurf während der öffentlichen Auslegung um vier Neudarstellung ergänzt.<br />
Der dahingehend geänderte 2. Entwurf, Stand 09/2007, wurde im Zeitraum vom 08.10. bis 23.10.2007<br />
erneut öffentlich ausgelegt. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit<br />
Schreiben vom 27.09.2007 über die statt findende öffentliche Auslegung informiert.<br />
2. PLANGEBIET<br />
Der Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes umfasst das gesamte Gebiet der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>)<br />
in der Form, wie es seit Oktober 2003 besteht. Die Fläche des Stadtgebietes beträgt rund 116<br />
km², das im Mai 2008 rd. 23.300 Einwohner beherbergte.<br />
2.1 Historische Entwicklung des Gebietes<br />
Erste Ansiedlungen im Raum <strong>Werder</strong> entstanden vor rund 2000 Jahren. Im 6. Jahrhundert wanderten<br />
slawische Stämme in die Region ein, welche ab dem 8. Jhdt. von germanischen Stämmen verdrängt<br />
wurden. Einen wichtigen Zeitpunkt in der historischen Siedlungsentwicklung stellt das Jahr 1180 dar,<br />
als die Askanier unter dem brandenburgischen Markgrafen Otto I. das Zisterzienserkloster Lehnin<br />
gründeten. Zahlreiche Siedlungen im heutigen Stadtgebiet wurden danach von den Zisterziensern gegründet<br />
oder entwickelten sich aus Lehngütern des Klosters. Nach dem dreißigjährigen Krieg veränderten<br />
sich im Zuge der Säkularisation die Machtstrukturen und Besitzverhältnisse. Die kirchlichen Güter<br />
und Dörfer wurden oftmals unter staatliche Verwaltung gestellt. Neue Ansiedlungen entstanden auf<br />
Initiative des brandenburgischen Königshauses.<br />
Die Dorfkerne der an der <strong>Havel</strong> gelegenen Ortschaften befinden sich auf Talsanden und Grundmoränen<br />
und sind so vor dem Hochwasser der <strong>Havel</strong> geschützt. Die Dörfer im Planungsgebiet weisen, mit<br />
Ausnahme Glindows und <strong>Werder</strong>s (Inselstadt), die typischen Strukturen von Straßen- bzw. Angerdörfern<br />
auf. Glindow und <strong>Werder</strong> entstanden dagegen als Runddörfer. Die Siedlungen wurden durch den<br />
Wein- und später durch den Obstbau geprägt. Die Orte Kemnitz und Petzow entwickelten sich aus den<br />
heute noch bestehenden Gutsanlagen.