Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

Stadt Werder (Havel): Begründung zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 31
gionalplanerisch nicht berücksichtigt wurden. Die Gegenüberstellung dient also nur einen groben Orientierung.
Die mögliche Bevölkerungsentwicklung die aufgrund der Darstellung von Neubauflächen dieses Flächennutzungsplans
grundsätzlich planerisch vorbereitet wird, ist gesondert im folgenden Kapitel 5.1.5
zusammengefasst. Die Entwicklungsszenarien beinhalten ebenfalls die „Entwicklungsflächen“ innerhalb
des LSG „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ (siehe Kapitel 8.1.5). Diese Flächen sind gegenüber
früheren Planfassungen seit der 2. Entwurfsfassung, April 2007, nicht mehr Bestandteil der
Darstellungen. Für diese Flächen wurden jedoch seitens des Ministeriums für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz die Einleitung einer Ausgliederung aus dem LSG, nach Rechtskraft
des FNP, bei Aufstellung eines Bebauungsplanes in Aussicht gestellt. Der Flächennutzungsplan wird
für diese Flächen zu ändern sein.
Stadtgebiet Werder
Bis zum Jahr 2010 könnte die Einwohneranzahl bis zur früheren landesplanerisch zugestimmten Zielzahl
um weitere 1.700 Einwohner wachsen. Dies erscheint für den Zeitraum der kommenden drei Jahre
sehr unwahrscheinlich. Realistischer erscheint eine Zunahme in dieser Größenordnung –bei weiter
positiver Entwicklung – für den Planungshorizont dieses Flächennutzungsplans bis zum Jahr 2020.
Dieser Einschätzung folgen die Darstellungen von Bauflächen im vorliegenden Flächennutzungsplan.
Im Vergleich zum Entwurf von 1999 werden lediglich 10 ha bzw. knapp 2 % mehr Bauflächen der unterschiedlichen
Baunutzungskategorien dargestellt. Dies begründet sich vor allem in den umfangreichen
Potenzialen innerhalb der bereits dargestellten Flächen und der auch der Rücknahme von ehemals
geplanten Bauflächen am Birkengrund/Hans-Sachs-Straße.
Die Potenzialanalyse in Vorbereitung des Vorentwurfes kam zu dem Schluss, das bei einer 100%igen
Nachfrage sämtlicher im Stadtgebiet vorhandener Neubaupotenziale eine maximale Zunahme von
4.180 Einwohnern auf 18.490 Einwohner im Jahr 2020 stattfinden könnte. Eine 50%ige Realisierungswahrscheinlichkeit
bedeutet für das Stadtgebiet Werder das Potenzial eines Einwohnerzuwachses von
2.070 auf 16.380 Einwohner im Planungszeitraum der folgenden 12 Jahre, was prozentual einem Zuwachs
von maximal rd. 15 % gegenüber dem Stand von Mai 2008 entspricht.
Einwohner Bestand Mai 2008 14.310 Einw.
Einwohnerzuwachs durch Verdichtung: 1.900 WE, davon 50 % 1.760 Einw.
Einwohnerzuwachs auf neuen Bauflächen: 81 WE 178 Einw.
Einwohnerzuwachs auf Entwicklungsflächen 60 WE 132 Einw.
Maximal mögliche Einwohneranzahl 2020 16.380 Einw.
Für die Stadt Werder (Havel) – mit dem Ortsteil Petzow- war im ehemaligen Regionalplan Havelland-
Fläming ein Zuwachs auf 16.083 Einwohner bis zum Jahr 2010 als orientierungswert angegeben. Die
für das Jahr 2020 als maximal eingeschätzte Einwohnerzahl des Stadtgebietes liegt somit auf ähnlichem
Niveau wie die ursprünglich für das Jahr 2010 angenommenen und landesplanerisch zugestimmten
Einwohneranzahl des früheren Entwurfes des Teilflächennutzungsplanes für das Stadtgebiet.
Ortsteil Bliesendorf
In Bliesendorf bestehen erhebliche Verdichtungspotenziale. Innerhalb der im Flächennutzungsplan von
1998 dargestellten und in den Gesamt-Flächennutzungsplan übertragenen Bauflächen können bei einer
vollständigen Aktivierung rund 50 Wohneinheiten entstehen. Innerhalb der arrondierenden Neu-
Darstellungen von Wohnbauflächen in diesem Flächennutzungsplan, die aufgrund der bestehenden
Verfügbarkeit von Bauland die Größenordnung von 1,0 ha aufweisen, können weitere 12 Wohneinheiten
entstehen.
Rein rechnerisch kann auf Basis der im Flächennutzungsplan dargestellten Flächen ein maximaler
Zuwachs von 136 Einwohnern im Planungszeitraum bis 2020 statt finden, so dass der Ortsteil Bliesendorf
zu diesem Zeitpunkt eine Einwohneranzahl von 619 Einwohnern aufweisen würde.
Unter Annahme einer 70-%-igen Realisierung bedeutet dies für Bliesendorf das Potenzial eines Einwohnerzuwachses
von 104 auf 587 Einwohner im Planungszeitraum, was prozentual einem Zuwachs
von maximal rd. 21 % entspricht.