Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 18<br />
Während die Erholungsnutzungen sich entlang der <strong>Havel</strong> und der Wublitz konzentrieren, befinden sich<br />
im nördlichen und nordwestlichen Bereich der Insel neben Niederungsbereichen nahezu ausschließlich<br />
landwirtschaftlich genutzte Flächen, die insgesamt knapp 40 % der Flächen des Ortsteils ausmachen.<br />
Göttin<br />
Das am Göttinsee im Nordwesten des Ortsteils gelegene Dorf hat sich in seiner städtebaulichen Form<br />
seit dem Mittelalter kaum geändert. Das Dorf besteht aus einer Zeile von wenigen Häusern, an die eine<br />
zum See befindliche Freifläche, die ursprünglich der Pflege der Fischerboote und –netze diente,<br />
angrenzt. Der Göttinsee ist seit 1952 durch Dämme von der <strong>Havel</strong> und vom Sacrow-Paretzer Kanal<br />
abgetrennt und diente vor allem zu DDR-Zeiten als Intensivgewässer für die Karpfenzucht. Südlich der<br />
Ortslage befindet sich eine kleine Wochenendhaussiedlung, südöstlich grenzen die von Wald umgebenen,<br />
ausgedehnten Göttiner Teiche an, die zur räumlich isolierte Lage des Dorfes beitragen. Die<br />
Entfernung bis zum nördlichen Rand der Ortslage von Neu-Töplitz beträgt gut einen Kilometer.<br />
Neu-Töplitz<br />
Die historische Ortslage von Neu-Töplitz befindet sich beidseitig der Weinbergstraße und wird durch<br />
mehrere große Mehrseithöfe im Norden der Ortslage, die keine einheitliche Bauflucht aufweisen, geprägt.<br />
Nach Süden schließen sich östlich der Weinbergstraße überwiegend Wohngebäude mit großen<br />
Gärten an, westlich der Straße Landwirtschaftsflächen. Der Abstand zwischen dem südlichen Rand<br />
der Ortslage Neu-Töplitz und dem nördlichen Rand des Siedlungsbereiches von Alt-Töplitz ist gering,<br />
aber, unterstützt durch einen geknickten Verlauf der Straßenführung, erlebbar. Westlich der Ortslage,<br />
in rund 400 Meter Entfernung, befindet sich am östlichen Fuß des Alten Weinberges, der sich rund 20<br />
Meter über Geländeniveau erhebt, auf einer ehemaligen LPG-Fläche in umgenutzten Gebäuden ein<br />
Landgasthof mit Ferienunterkünften.<br />
Alt-Töplitz<br />
Der Siedlungskern von Alt-Töplitz befindet sich im Bereich der Kreuzung der Leester Straße mit der<br />
Straße ‚An der <strong>Havel</strong>’ und in südlicher Richtung havelseitig der Straße ‚An der <strong>Havel</strong>’. Die dörfliche<br />
Struktur ist dort durch mehrere große Vierseithöfe, Kleinsiedlerstellen und die ehemalige Schmiede<br />
noch erhalten. Bereits im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts nahm der Ort durch die Aufnahme einer<br />
Ziegelproduktion südlich von Alt-Töplitz rasch an Einwohnern zu. Der bei Weitem überwiegende Teil<br />
des Siedlungsbereiches wird jedoch durch Wohngebäude aus DDR-Zeiten und der Zeit nach 1990 gebildet.<br />
Diese Siedlungstätigkeiten fanden an sämtlichen aus dem Ortskern führenden Straßen statt, so<br />
dass langgezogene, straßenbegleitende Siedlungsbänder die städtebauliche Struktur prägen. Dies gilt<br />
insbesondere für die Leester Straße, die bis fast an die Autobahnanschlussstelle eine geschlossene<br />
Bebauung aufweist sowie für die Straße ‚An der <strong>Havel</strong>’, die auf der westlichen Seite bis zur Autobahnbrücke<br />
bis auf wenige Lücken bebaut ist. In diesem Bereich grenzen bis zum Ufer des Kleinen Zernsees<br />
ausgedehnte Wochenendhausgebiete an, die zum Teil durch Verfestigung und zum Teil durch<br />
Neubauten nach 1990 zunehmend Wohnfunktionen übernehmen.<br />
Ein weiterer Siedlungsbereich der jüngeren Zeit befindet sich außerhalb des im Zusammenhang bebauten<br />
Innenbereiches an der Mühlenbergstraße. Der Mühlenberg bildet darüber hinaus einen der<br />
beiden historisch gewachsenen Schwerpunkte der touristischen Infrastruktur von Alt-Töplitz. Der andere<br />
Schwerpunkt befindet sich unmittelbar südlich der Autobahn mit dem Kinderdorf Töplitz am Schwarzen<br />
Berg und dem Freizeithafen mit Bungalowsiedlung an der <strong>Havel</strong>.<br />
Leest<br />
Die Ortslage Leest befindet sich am äußersten östlichen Rand des Ortsteils oberhalb der Wublitz, die<br />
hier ein steiles Ufer bildet. Der Ort ist ein kleines Gassendorf, das durch kleine Gehöfte, die nicht mehr<br />
landwirtschaftlich genutzt werden, ein denkmalgeschütztes Wohnstallhaus mit Rohrdach sowie durch<br />
Wohnhäuser der letzten Dekaden geprägt ist. Unmittelbar östlich der Ortslage befindet sich, abgesehen<br />
von der BAB, mit der Brücke über die Wublitz die einzige Straßenverbindung der Insel Töplitz.<br />
Aufgrund der Lage des o.g. denkmalgeschützten Gebäudes ist eine Durchfahrt des Dorfkerns ampelgeregelt<br />
nur im wechselnden Einbahnverkehr möglich.<br />
Nördlich der Ortslage dominieren landwirtschaftliche Nutzungen sowie Wochenendhäuser am Großen<br />
Eichholzberg. Südlich der Ortslage befinden sich langgezogen mehrere in den Wald integrierte Ferien-<br />
und Wochenendhausgebiete, die zu DDR-Zeiten entstanden sind, wie z.B. die Wochenendhaussied-