Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

Stadt Werder (Havel): Begründung zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 93
- Integration und Renaturierung der vorhandenen Gräben und des Kleingewässern innerhalb
des Golfplatzes vorgesehen.
Klima: geringes Konfliktpotential
- Golfanlage ohne wesentliche Auswirkungen auf das Klima.
- Aufgrund der geringen Bebauungsdichte und dem hohem Durchgrünungsgrad ist mit keiner
wesentlichen Beeinträchtigung des örtlichen Klimas zu rechnen.
Luft: geringes Konfliktpotential
- Durch zusätzlichen Hausbrand und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen kommt es zu einer
geringfügigen Erhöhung der örtlichen lufthygienischen Belastung.
Mensch: mittleres Konfliktpotential
- Die betroffene Fläche selbst hat keine besondere Eignung für die Erholungsnutzung.
- Die geplante Bebauung im Außenbereich widerspricht den Zielvorstellungen für die Kulturlandschaft
Potsdamer Havelseen.
- Die Allgemeinheit kann sich in diesem Bereich nicht mehr in der Landschaft bewegen.
- Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen entstehen in geringem Umfang zusätzliche
Lärmbelastungen für die an die Erschließungsstraße angrenzenden Wohnbebauungen.
Landschaft: mittleres Konfliktpotential
- Das topographisch leicht bewegte Gelände ist im wesentlichen durch die intensive land-
und obstbauwirtschaftliche Nutzung geprägt. Durch eine der Topografie angepassten
Gestaltung der Golfanlage mit naturnahen Rauhflächen kommt es zu einer Veränderung
der Landschaft, die in Abhängigkeit von den persönlichen Werthaltungen des Betrachters
als Bereicherung bzw. Aufwertung des Landschaftsbildes wahrgenommen werden kann.
- Die geplante Bebauung im Außenbereich auf zwei Teilarealen, ohne Anbindung an bestehende
Siedlungsbereiche, führt zu einer weiteren Zersiedelung und zu einer Überformung
eines durch land-, obstbau-, und forstwirtschaftlicher Nutzung geprägten Teilraumes von
Petzow.
Kultur- und Sachgüter: geringes bis mittleres Konfliktpotential
- Die Zufahrt zum geplanten Golfplatz erfolgt u.a. über die Fercher Straße. Das zusätzliche
Verkehrsaufkommen wird damit auch das historische Ensemble des Schlosses Petzow
und des Schlossparks durch Lärm und Verkehrsimmissionen beeinträchtigen.
- Sind Änderungen der bisherige Bodennutzung im Bereich des registrierten Bodendenkmals
bzw. der Verdachtsfläche erforderlich, muss im Rahmen der bauordnungsrechtlichen
Verfahren gemäß § 9 BbgDSchG eine Genehmigung bei der Denkmalfachbehörde
eingeholt werden.
Vorschläge zu Vermeidung, Minderung, Ausgleich und Ersatz
- Bebauung mit Formen und Materialien entsprechend der Bauweise der Kulturlandschaft Potsdamer
Havelseen.
- Konzentration der notwendigen Bebauung günstig erschließbare Bereiche und auf Ackerflächen unter
Berücksichtigung landschaftsökologischer Strukturen.
- Erhalt der Kleinstrukturen und Integration in das Gestaltungskonzept der Golfanlage (Kleingewässer,
Gräben, Baumreihen, Allee, Einzelbäume).
- Integration vitaler, hochstämmiger und großkroniger Obstbäume in das Gestaltungskonzept.
- Strukturanreicherung im Bereich des Golfplatzes durch die Anlage von Feldgehölzen, Baumgruppen,
gestuften Waldrändern, Streuobstwiesen, Obstbaumreihen und extensiv genutzten Wiesen.
- Renaturierung des Grabens und Schaffung neuer Gewässerflächen unter Einbeziehung des Bestandes.
- Versickerung von Oberflächenwasser vor Ort.
- Wasserdurchlässige Befestigung der Wege- und Stellplatzflächen.
- Durch die zuvor genannten Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen ist voraussichtlich ein Ausgleich
innerhalb des Sondergebietes möglich.
Eingriffsbewertung und landschaftsplanerische Empfehlung
Gesamteinschätzung: erheblich konfliktbelastet
Der Golfplatz liegt inmitten des Landschaftsschutzgebietes „Potsdamer- Wald- und Havelseengebiet“
das dem Schutz, der Pflege und der Entwicklung von Natur und Landschaft dient. Zwar sind die betrof-