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Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 66<br />

Es überwiegen sickerwasserbestimmte Sande und sickerwasserbestimmte Sande mit Tieflehm mit<br />

ärmsten und mäßigen Böden für die Landwirtschaft. Lediglich im Niederungsbereich um die Ortslage<br />

Kemnitz treten grundwasserbestimmte Gleyböden mit mäßiger Bodengüte auf. Aufgrund des hohen<br />

Grundwasserstandes handelt es sich in der Niederung um vernässungsgefährdete Böden.<br />

Die Grundmoränenfläche des Phöbener Landes ist gegenüber der Niederung deutlich thermisch begünstigt.<br />

Der Niederungsbereich, der vor allem durch den Golfplatz und Grünlandnutzung geprägt ist,<br />

wirkt als Kaltluftentstehungsgebiet. Der Berliner Ring (A 10) mit der Anschlussstelle Phöben sowie die<br />

Phöbener Straße, sind stark frequentierte Verkehrswege, die zu einer erhöhten Lärm- und Luftschadstoffbelastung<br />

der angrenzenden Bereiche führen. Im Niederungsbereich besteht durch bodennahe<br />

Emissionen die Gefahr der Schadstoffanreicherung der bodennahen Luft in Kaltluftsenken.<br />

Kemnitz ist ein Straßendorf, das sich aus einer um 1600 gegründeten Gutsanlage entwickelte. Das<br />

Gut ist saniert und bietet einen attraktiven Anziehungspunkt für den Ort. Dagegen überformen die vorgelagerten<br />

Siedlungsbereiche das Landschaftsbild. Durch den Golfplatz ist der landschaftliche Freiraum<br />

nördlich der Bahnstrecke geprägt. Landwirtschaftliche Nutzung ist dort nicht mehr zu finden. Sie<br />

beschränkt sich auf Acker- und intensiv genutzte Grünlandflächen im südöstlichen Teil der Gemarkung,<br />

die von großen Waldflächen umgeben sind. Bei den Wäldern dominieren reine Kiefernforste und<br />

Kiefernforste mit Laubholzanteilen.<br />

Aus der Kolonie Zern, die nach dem ersten Weltkrieg als Obstzüchtersiedlung in isolierter Lage entstanden<br />

ist, entwickelte sich eine Gemengelage aus Wohnbebauung, ausgedehnten Wochenendhausgebiete,<br />

Pektinwerk und Klärwerk, die mit <strong>Werder</strong> zusammengewachsen ist. Aufgrund der starken<br />

Überformung im Bereich der Kolonie Zern wird der Teilraum südöstlich der Autobahn dem siedlungsgeprägten<br />

Raum <strong>Werder</strong>-Glindow zugeordnet. Für die Anwohner bestehen aufgrund der Nähe<br />

zum Pektinwerk und zum Klärwerk Geruchsimmissionen und aufgrund der Nähe zur Autobahn und zur<br />

Bahnstrecke Lärmimmissionen.<br />

Der dörfliche geprägte historische Ortskern mit seinem Gutshof und der Lage am Wasser sowie der<br />

Golfplatz bilden attraktive Bereiche für die Freizeitnutzung und ziehen Besucher aus dem angrenzenden<br />

Ballungsraum an. Die Dorfkirche und das Gutshaus mit Nebenanlagen stehen unter Denkmalschutz.<br />

Darüber hinaus ist der historische Ortskern als flächenhaftes Bodendenkmal zu betrachten und<br />

15 weitere Bereiche sind als Bodendenkmale registriert.<br />

Schutzgebiete<br />

Kemnitz liegt mit Ausnahme der Ortslage innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Potsdamer Wald-<br />

und <strong>Havel</strong>seengebiet“. Der nordwestliche Rand der Gemarkung reicht in das NSG Krielowsee, das<br />

gleichzeitig auch als FFH-Gebiet unter europäischen Schutz gestellt ist. Dieser Niederungsbereich ist<br />

ebenfalls ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet nach § 100 BbgWG.<br />

KEM 1: „Erweiterung des Gewerbegebietes bei Kolonie Zern“ Größe ca. 4,94 ha<br />

Tiere und Pflanzen - Kiefernforst, im Randbereich Laubmischwald.<br />

- Nachbarbiotope: N: Kiefernforst, Gewerbeflächen, O: Gewerbeflächen, S und<br />

W: Kiefernforst und Laubmischwald.<br />

- Liegt innerhalb des LSG „Potsdamer Wald- und <strong>Havel</strong>seengebiet“.<br />

Boden - Braunerden aus sickerwasserbestimmten Sanden mit allgemeiner Funktionsausprägung.<br />

Wasser - Hohe Grundwasser-Verschmutzungsempfindlichkeit.<br />

- Keine Oberflächengewässer im Änderungsbereich oder daran anschließend.<br />

Klima - Waldklimatop.<br />

- Grenzt nördlich an für die Klimafunktionen bedeutsame Bereiche gemäß<br />

Lapro.<br />

Luft - Lufthygienische Vorbelastung durch den östlich anschließenden Industriebetrieb.<br />

Landschaft - Waldflächen im Anschluss an das bestehenden Gewerbegebiet.<br />

Mensch - Waldflächen mit eingeschränkter Erholungseignung aufgrund der angrenzenden<br />

bestehenden Gewerbenutzung.

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