Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

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Stadt Werder (Havel): Begründung zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 52 Nr. Gebietsname Größe Gebietscharakteristik Güte und Bedeutung Lebensraumtypen und Arten der Anhänge I und II der FFH-Richtlinie 1149: Cobitis taenia (Steinbeißer) 1337: Castor fiber (Biber) 1355: Lutra lutra (Fischotter) Schutz- und Entwicklungsziele Schutzstatus In den FFH-Gebieten dürfen sich die Rahmenbedingungen für den Zustand der Lebensräume und für die Artenbestände nicht verschlechtern (Verschlechterungsverbot). Pläne und Projekte, die ein Natura 2000-Gebiet einzeln oder in Zusammenwirkung mit anderen Plänen und Projekten erheblich beeinträchtigen könnten, erfordern eine Prüfung auf Verträglichkeit mit den für dieses Gebiet festgelegten Erhaltungszielen. Dies gilt auch für Bauleitpläne.
Stadt Werder (Havel): Begründung zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 53 6.1.3.4 Europäische Vogelschutzgebiete Gemäß der Richtlinie 79/409/EWG vom 2. April 1979 (EU-Vogelschutzrichtlinie) ist die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, anhand fachlicher Kriterien die geeignetesten Vogellebensräume als besondere Schutzgebiete zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten im Gebiet der EU zu gewährleisten. Das Land Brandenburg hatte 1997 bereits 12 Gebiete an die EU-Kommission gemeldet. Nach Auffassung der EU-Kommission ist Deutschland, mit den bisherigen Meldungen seinen Verpflichtungen nicht hinreichend nachgekommen. Nach fachlicher Prüfung der geeignetesten IBA- Gebiete durch das Landesumweltamt Brandenburg sind auf der Grundlage des Beschlusses der Landesregierung vom 07.07.2004 für das Land Brandenburg weitere 19 Gebiete an die EU-Kommission gemeldet worden, darunter auch die “Mittlere Havelniederung“ mit einer Größe von 25.024 ha. Der nördliche Teil des Stadtgebietes von Werder, etwa ab halber Höhe des Zernsees, liegt innerhalb des gemeldeten Europäischen Vogelschutzgebietes. Charakteristisch für dieses Schutzgebiet sind die Niederungsflächen der Havelaue mit typischen eutrophen Flussseen und ausgedehnten Grünlandbereichen (mit Stromtalwiesen und Niedermooren). Es ist durch relativ starkes Relief (Grundmoränenkuppen, Dünenzüge usw.) strukturiert und besitzt bedeutende Trockenlebensräume. Es stellt einen bedeutenden Lebensraum für Brut- und Zugvögel dar und hat insbesondere globale Bedeutung als Rastgebiet der Saatgans. Darüber hinaus besitzt es eine europaweite Bedeutung als Brutgebiet für Zwergrohrdommel, Schwarz-, Rotmilan, Große Rohrdommel, Uferschnepfe, Fischadler. Schutzzweck und Entwicklungsziel ist die Erhaltung, der Schutz und die Wiederherstellung der Vogelarten des Anhangs I der Richtlinie 79/409/EWG, der Zug- und Wasservogelarten und ihrer Lebensräume. Bezogen auf das Stadtgebiet von Werder erfolgt die dauerhafte Sicherung als Teil des LSG „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“ und teilweise durch das NSG „Wolfsbruch“. Durch die Integration der Vogelschutzgebiete in das Schutzgebietssystem Natura 2000, treffen die Verpflichtungen der FFH-Richtlinie wie Verschlechterungsverbot und Verträglichkeitsprüfung auch auf diese zu (vgl. vorangegangenes Kapitel). 6.1.3.5 Weitere geschützte Flächen, Objekte und Einzelarten Flächennaturdenkmale Flächennaturdenkmale sind eine Schutzkategorie, die zwar nicht im geltenden Naturschutzgesetz enthalten sind, die aber als übergeleitetes DDR-Rechtsgut Fortbestand haben (in Landesrecht übergeleitete Schutzgebiete gem. § 15 der 1. DVO zum Landeskulturgesetz der DDR). Im Stadtgebiet von Werder befinden sich 5 Flächennaturdenkmale. Mit dem Beschluss Nr. 133-19/87 des Kreistages Potsdam wurde am 1.7.1987 folgendes Gebiet unter Schutz gestellt: FND „Uferwiesen Plessower See“ Es handelt sich um eine typisch ausgebildete Pfeifengraswiese am Ostufer des Großen Plessower Sees südlich des Kesselberges, die aufgrund der Artenausstattung von landesweiter Bedeutung ist. Schutzziel ist die Erhaltung dieser Pfeifengras-Feuchtwiese mit bedeutenden Vorkommen der vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten Sumpfknabenkraut (Orchis palustris), Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe), Sumpfläusekraut (Pedicularis palustris) sowie 11 stark gefährdeter und 26 gefährdeter Pflanzenarten. Die Feuchtwiese ist durch eine Dauergrünlandbewirtschaftung ohne Umbruch mit einem an den Bestand angepassten Mahdzeitpunkt und –turnus zu erhalten und zu entwickeln. Weitere vier Gebiete wurden am 4.4.1990 mit dem Beschluss Nr. 76-7/90 des Kreistages Potsdam unter Schutz gestellt: FND „Alter Weinberg“
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