Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 14<br />
bietes. Darüber hinaus befindet sich an der Kemnitzer Chaussee An der Eiche als solitärer Erholungsstandort<br />
eine Pension und ein weiteres Wochenendhausgebiet.<br />
Der Ortsteil ist von der Bahnstrecke Berlin-Magdeburg und der BAB A 10, dem Berliner Außenring<br />
durchzogen. Die Anschlussstelle Phöben befindet sich nördlich der Kolonie Zern an der L 90. Diese<br />
Verkehrstrassen führen in Teilen des Siedlungsgebietes durch Lärmimmissionen zu Beeinträchtigungen<br />
der Wohn- und Erholungsfunktionen. Die Kolonie Zern ist darüber hinaus durch die nördlich der<br />
BAB befindliche Kläranlage und das seit den 1970er Jahren bestehende Gewerbegebiet mit Pektinwerk<br />
weiteren Beeinträchtigungen ausgesetzt.<br />
Im Ortsteil Kemnitz lebten im Mai 2008 362 Einwohner, davon 247 in der Ortslage Kemnitz und 115<br />
Einwohner in der Kolonie Zern.<br />
Kemnitz<br />
Der historische Ortskern von Kemnitz trägt durchweg dörflichen Charakter und wird durch den Gutshof<br />
(Rittergut) mit Parkanlage an der Nordspitze des Sees geprägt. Der überwiegende Teil der Bebauung<br />
besteht aus traditionellen Wohnhäusern mit Nebengebäuden, im Bereich der Kemnitzer Waldstraße<br />
befinden sich vor allem Wohngebäude aus der Zeit nach 1945 mit einer sukzessiven Verdichtung bis<br />
heute.<br />
Der Gutshof mit dem Herrenhaus aus dem frühen 18. Jhdt. wurde in den 1990er Jahren aufwendig<br />
saniert, als Appartementanlage umgebaut und mit Wohngebäuden ergänzt. Die Dorfmitte wird darüber<br />
hinaus durch ein Hotel mit Ferienappartements und dem in jüngster Zeit entstandenen Dorfgemeinschaftshaus<br />
geprägt. Der westliche Teil der Kemnitzer Straße ist lückenhaft und teilweise nur einseitig<br />
angebaut. Die Ortslage wird nach Norden durch die Bahntrasse Berlin-Magdeburg getrennt. Der Abstand<br />
zur Dorfstraße beträgt im Mittel rund 50 Meter. Über zwei ebenerdige Bahnübergänge ist das<br />
Dorf über die ausgebaute Straße Fuchsbergweg mit der L 90, der BAB A 10 und der Kolonie Zern verbunden<br />
sowie am westlichen Ortsausgang über unbefestigte Wege mit Phöben und Krielow/Derwitz.<br />
Nördlich der Bahntrasse grenzt der private Golfplatz Kemnitz an, der sich im Nordwesten über die<br />
Gemarkungsgrenze von Phöben hinaus erstreckt. Im unmittelbaren Dorfkern befinden sich quasi keine<br />
Neubaupotenziale mehr auf unbebauten Flächen, im Bereich der Kemnitzer Waldstraße können noch<br />
rund 10 Wohngebäude entstehen.<br />
Kolonie Zern<br />
Die Kolonie Zern entstand nach dem ersten Weltkrieg als Obstzüchtersiedlung mit 50 Einwohnern und<br />
trägt seit 1926 den heutigen Namen. Der historische Kern der Siedlung befindet sich im Süden der Kolonie<br />
Zern. Nach 1945 entstanden zwei Wohnblöcke als Werkswohnungen, ein Straßenzug mit Einfamilienhäusern,<br />
ausgedehnte Wochenendhausgebiete und eine Ferieneinrichtung im Norden am <strong>Havel</strong>weg.<br />
Die ursprünglich isolierte Lage der Kolonie Zern hat sich über die Jahrzehnte in eine Gemengelage<br />
gewandelt, die aus heutiger Sicht als städtebaulich problematisch gilt. Durch den Lückenschluss der<br />
BAB 10 zum Berliner Außenring in den 1980er Jahren und dem stark zugenommenen Verkehr nach<br />
1990, den Bau des Klärwerks sowie die Entwicklung des Gewerbegebietes ab 1970 auf der westlichen<br />
Seite der L 90 ist die Kolonie Zern vielfältigen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Die ehemalige Ferienanlage,<br />
die zuletzt als Erntehelferlager und 'Motel' diente, ist derzeit ohne Nutzung.<br />
In den Wohnbereichen der Kolonie Zern bestehen keine unbebauten Grundstücke, eine Verdichtung<br />
ist städtebaulich auch nicht gewünscht.<br />
2.4.2.5 Petzow<br />
Der Ortsteil Petzow gehört bereits seit 1929 zur Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) und bildet den südöstlichen Bereich<br />
der Stadt. Gut ein Drittel der landseitigen Flächen des Ortsteiles bilden eine Halbinsel zwischen<br />
dem Glindowsee, der <strong>Havel</strong> und dem Schwielowsee. Am äußersten nördlichen Rand des Ortsteiles<br />
verläuft havelbegleitend die Bundesstraße B1, die den Ortsteil über die Strengbrücke mit dem Stadtgebiet<br />
von <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) und über die Baumgartenbrücke mit dem Ortsteil Geltow der Gemeinde<br />
Schwielowsee verbindet.