Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 126<br />
8.1.1.1 Wohnbauflächen mit landschaftlicher Prägung<br />
Die Differenzierung in der Wohnbauflächendarstellung in Wohnbauflächen landschaftlicher Prägung<br />
wurde vorgenommen, um den qualitativen Unterschieden im Bestand und in der zukünftigen Bodennutung<br />
im Bereich des Wohnungsbaus Rechnung zu tragen. Diese Art der Differenzierung im Gebiet der<br />
Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) bestand bis zu diesem FNP nur in den FNP-Entwürfen <strong>Werder</strong> I und II und dort<br />
sowohl für seinerzeit geplante als auch bestehende Wohngebiete. Diese Differenzierung wurde zum<br />
Teil auch auf Darstellungen in den Ortsteilen ausgeweitet, dort jedoch nur auf geplante Flächen.<br />
Es wird eine textliche Darstellung in Bezug auf die in der Planzeichnung mit der Art der Nutzung als<br />
‚Wohnbauflächen landschaftlicher Prägung’ dargestellten Flächen getroffen, die Mindestanforderungen<br />
an Grundstücksgrößen und Höchstmaße an die Grundstücksausnutzung formuliert: Die bauliche Dichte<br />
(Grundflächenzahl – GRZ) ist auf Wohnbauflächen landschaftlicher Prägung als Richtwert auf eine<br />
maximale GRZ von 0,2 anzusetzen. Die Grundstücksgröße für Einfamilienhäuser soll mindestens 700<br />
m² betragen.<br />
Einige Teilbereiche der Bestandsdarstellungen befinden innerhalb des Landschaftsschutzgebietes<br />
„Potsdamer <strong>Havel</strong> – und Seengebiet“. Mit Schreiben vom 22. Juni 2006 teilt das Ministerium für Ländliche<br />
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) mit, dass den Darstellungen des baulichen<br />
Bestandes nicht widersprochen wird.<br />
Stadtgebiet <strong>Werder</strong> - BESTAND<br />
Die Bestandsdarstellungen von Wohnbauflächen landschaftlicher Prägung befinden sich in erster Linie<br />
im Übergang zwischen den Siedlungsschwerpunkten und den Landschaftsbereichen bzw. den Gewässern<br />
sowie im flächenmäßig größten Siedlungsbereich des Stadtgebietes. Dieser Bereich erstreckt<br />
sich über gut 200 ha von der Stadtrandsiedlung im Nordwesten über die ‚<strong>Werder</strong>schen Obstgärten’<br />
beidseitig der Kemnitzer Chaussee, Kemnitzer Straße und Hoher Weg bis fast an das Stadtzentrum.<br />
Obwohl dieser Planungsraum nicht den Siedlungsschwerpunkt der Stadt bildet, stellt sich der Bereich<br />
als der aktuelle Neubauschwerpunkt, auch der letzten Jahre, dar. Es entstehen und entstanden ausschließlich<br />
individuelle Einzelhausverdichtungen auf unbebauten Grundstücken. Da noch zahlreich erschlossene<br />
und unbebaute Baugrundstücke existieren, ist davon auszugehen, dass sich diese Tendenz<br />
fortsetzt.<br />
Die Potenzialanalyse zu diesem FNP hat ergeben, dass rechnerisch dort durchschnittlich auf 0,5 ha<br />
das Nachverdichtungspotenzial für 1 Einfamilienhaus bei einreihiger Bebauung besteht, was maximal<br />
rund 420 Wohneinheiten bzw. knapp 1.000 Einwohner bedeutet. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich,<br />
dass diese Neubaupotenziale im Planungszeitraum bis <strong>2020</strong> komplett nachgefragt werden (s.u.<br />
Bevölkerungsentwicklung). Die Blockinnenbereiche in diesem Siedlungsgebiet sind großflächig individuell<br />
gärtnerisch genutzte Flächen, die durch einzelne Brachflächen durchsetzt sind. Eine Bebauung in<br />
zweiter Reihe ist grundsätzlich denkbar, ohne dass der Charakter der landschaftlichen Prägung dadurch<br />
eingeschränkt würde. Diese Option ist jedoch als Flächenreserve für den Zeitraum nach <strong>2020</strong> zu<br />
bewahren, da es sich eben nicht um den Siedlungsschwerpunkt des Stadtgebietes handelt und andere,<br />
weiter oben angeführte Bereiche strukturell eine höhere Priorität aufweisen.<br />
Die im Entwurf des Teilflächennutzungsplanes von 1999 dargestellte Wohnbaufläche landschaftlicher<br />
Prägung im Bereich der ehemaligen Gärtnereiflächen an der Hans-Sachs-Straße/dem Birkengrund<br />
sind in einem Umfang von 16 ha nicht mehr für eine Bebauung vorgesehen.<br />
Auf den übrigen Flächen mit Darstellungen als landschaftlich geprägte Wohnbauflächen im Stadtgebiet,<br />
die mit insgesamt 35 ha erheblich kleinteiliger sind, besteht östlich der Potsdamer Straße, westlich<br />
der Moosfennstraße und im Bereich Puschkinstraße das jeweilige Potenzial von 15-20 Wohneinheiten.<br />
Eine Ausnahme bildet die Bestandsfläche östlich der Adolf-Damaschke-Straße, wo rund 60<br />
Wohneinheiten entstehen können, da sich innerhalb dieser Fläche das bisher unbebaute Bebauungsplangebiet<br />
‚An der Föhse’ befindet.<br />
Stadtgebiet <strong>Werder</strong> - PLANUNG<br />
Aufgrund der bei den Bestandsdarstellungen geschilderten zahlreichen Neubau- und Verdichtungsmöglichkeiten<br />
beschränkt sich die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) auf die Neu-Darstellung von nur einer Wohnbauflächen<br />
landschaftlicher Prägung im Umfang von 5,9 ha. Die Fläche befindet sich unmittelbar am<br />
Stadtzentrum und war im früheren FNP-Entwurf <strong>Werder</strong>-Nord als Vorbehaltsfläche Wohnen dargestellt.<br />
Bis zum 1. Entwurf 08/2006 umfasste die geplante Wohnbaufläche den westlich angrenzenden