Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 11<br />
sche Ortslage und den unmittelbar westlich angrenzenden Wohnbereich sowie auf das etwa 1 km<br />
südwestlich gelegene ehemalige Vorwerk.<br />
Etwa 3,5 km südwestlich des Ortskerns liegt völlig von Wald umschlossen, und nur über land- bzw.<br />
forstwirtschaftliche Nutzwege zu erreichen, der seit 1931 zu Bliesendorf gehörende Wohnplatz Resau<br />
mit vier Wohnhäusern. Bliesendorf hatte im Mai 2008 eine Anzahl von 483 Einwohnern und gehört<br />
damit nicht zu den Siedlungsschwerpunkten der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>).<br />
Aus Sicht der Erschließung ist die Ortslage Bliesendorf ein Sackgassendorf. Nur die Poststraße bindet<br />
den Ort an Glindow an. Die übrigen Verbindungswege nach Plötzin, Lehnin und Resau/Busendorf sind<br />
unbefestigte landwirtschaftliche Nutzwege. Die BAB A 10 – Berliner Ring- verläuft in ca. 1,3 km Entfernung<br />
südlich der Ortslage. Ein Anschluss besteht nicht. Die südlich der BAB gelegenen Flächen des<br />
Ortsteils sind über zwei die BAB querende Brücken zu erreichen.<br />
Die Ortslage von Bliesendorf befindet sich im Übergang zwischen landwirtschaftlichen Flächen und<br />
Wäldern. Nach Norden grenzen unmittelbar an die Siedlungsgärten Ackerflächen an, im Süden reichen<br />
die Waldflächen teilweise bis an die rückwärtigen Grundstücksgrenzen. Im Vergleich zu anderen<br />
historischen Ortskernen im Stadtgebiet ist Bliesendorf wenig durch bäuerliche Bebauungsstrukturen<br />
geprägt, da Bliesendorf privaten Grundherren gehörte und die in der Landwirtschaft beschäftigten Bewohner<br />
in Arbeiterhäusern lebten. Neben vereinzelten gewerblichen Nutzungen überwiegt eine reine<br />
Wohnbebauung.<br />
Siedlungserweiterungen über den historischen Ortskern hinaus gibt es entlang aller aus dem Ort führenden<br />
Wege, insbesondere nach Süden und in der Zeit nach 1990 im Bereich zwischen Poststraße<br />
und Schelmsteig bis zum Langen Straße an der Gemarkungsgrenze zu Glindow. Dort setzt sich an der<br />
Poststraße eine lockere Wohnbebauung fort, so dass zwischen Bliesendorf und Elisabethhöhe ein<br />
aufgelockertes Siedlungsband im Außenbereich entstanden ist.<br />
Das ehemalige Vorwerk mit Gutsverwalterhaus an der Emstaler Straße wurde zu DDR-Zeiten durch<br />
die LPG genutzt und weist heute teils gewerbliche, teils landwirtschaftliche Nutzungen auf. Der Standort<br />
liegt von der eigentlichen Ortslage isoliert.<br />
Die Ortslage von Bliesendorf weist ein erhebliches Verdichtungspotenzial auf, allerdings sind nur Teile<br />
dieser Flächen über Innenbereichs- und Ergänzungssatzungen dem im Zusammenhang bebauten Innenbereich<br />
zuzuordnen. Innerhalb dieser Flächen ist die Errichtung von ca. 15-20 Wohngebäuden<br />
möglich, weitere 30 Wohngebäude vor allem im Bereich zwischen Poststraße und Schelmsteig sowie<br />
am südlichen Ortsrand bedürfen zur Realisierung nachfolgend weiter gehender planungsrechtlicher<br />
Schritte.<br />
2.4.2.2 Derwitz<br />
Der weit überwiegend westlich der BAB A 10 liegende Ortsteil Derwitz, ist der einzige Ortsteil der Stadt<br />
<strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>), der vor der kommunalen Neugliederung nicht zum Amt <strong>Werder</strong> gehörte. Die ehemalige<br />
Gemeinde gehörte zum früheren Amt Groß Kreutz. Der Ortsteil Derwitz ist stark landwirtschaftlich<br />
geprägt, zum Einen durch großflächige Landwirtschaftsflächen, die rund ¾ der gesamten Fläche des<br />
Ortsteils ausmachen, als auch in der Bebauungsstruktur des Ortskernes.<br />
Die Siedlungsbereiche des Ortsteils verteilen sich auf zwei Schwerpunkte. Ein Siedlungsschwerpunkt<br />
befindet sich im historische Ortskern, der sich rund 600 m nördlich der Bundesstraße B 1 befindet sowie<br />
einige Hofstellen nördlich des Ortskernes. Der zweite Siedlungsbereich erstreckt sich bandartig<br />
beidseitig der Bundesstraße. Zwischen diesen beiden Bereichen befindet sich auf Teilen von ehemaligen<br />
Gewächshausflächen ein Gewerbegebiet aus den 1990er Jahren. Die Ansiedlung des Gewerbegebietes<br />
ergibt sich aus der verkehrsgünstigen Lage des Ortsteils unmittelbar an der BAB-Zufahrt<br />
Groß Kreutz und der Bundesstraße. Der Ortsteil ist mit rund 7,8 km² nach Kemnitz flächenbezogen der<br />
zweitkleinste Ortsteil der Stadt und hatte im Mai 2008 eine Anzahl von 427 Einwohnern.<br />
Der historische Ortskern von Derwitz ist ein planmäßig angelegtes Angerdorf mit sackgassenartigen<br />
Abschlüssen im Osten und Westen. Der Dorfkern ist durch Drei- und Vierseithöfe geprägt und ist<br />
durch seine kompakte Bebauung in seiner historischen Dimension gut erlebbar. Zusammenhängende<br />
Siedlungserweiterungen des Ortskerns befinden sich südlich des Dorfes an der Derwitzer Dorfstraße<br />
und nördlich des Dorfes am Derwitzer Winkel. Weitere vereinzelte Hofstellen und Wohngebäude au-