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Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 67<br />

Kultur- und Sachgüter - Es befinden sich keine Bau- oder Bodendenkmale im Änderungsbereich.<br />

6.2.1.6 Ortsteil Petzow<br />

Kurzcharakteristik<br />

Petzow liegt am Rand der Glindower Platte, einer Grundmoränenfläche am Übergang zu einem<br />

Schmelzwassertal mit Talsandschüttungen. Mit dem Schwielowsee im Südosten, der <strong>Havel</strong> im Nordosten<br />

und dem Glindower See, der sich von Norden in den Ortsteil hineinzieht, besitzt Petzow einen hohen<br />

Anteil an Gewässerufern. Während am Schwielowsee weite Teile des Ufers noch relativ ungestört<br />

sind, mit intakten Schilfgürteln und angrenzenden Erlenbruchwäldern, sind die Ufer an der <strong>Havel</strong> und<br />

am Glindower See durch landseitige Bebauung und einer hohen Anzahl von Einzelstegen stark beeinträchtigt.<br />

Auf der Grundmoränenfläche kommen Böden aus sickerwasserbestimmten Sanden (vorwiegend<br />

Braunerden) vor. Böden mit höheren Lehmanteilen und entsprechend besserer Bodengüte liegen im<br />

westlichen Teil der Gemarkung. Während die Agrarflächen im Bereich des Mirenberges ackerbaulich<br />

genutzt werden, tritt auf den besseren Standorten im Westen obstbauliche Nutzung hinzu. In den tiefergelegenen,<br />

ufernahen Bereichen sind grundwasserbestimmte Gleyböden anzutreffen.<br />

Hervorzuheben sind die strukturreichen Laub- und Mischwälder, zum einen im Norden, die sich von<br />

den Glindower Alpen aus nach Petzow hineinziehen, und zum anderen im Bereich der Löcknitz. Dort<br />

umschließen sie einen Feuchtbiotopkomplex aus Kleingewässer, Feuchtwiesen, Feuchtgebüsch und<br />

Erlenbruchwäldern, der als geschütztes Biotop katastermäßig beim LUA erfasst ist.<br />

Die Grundwasser-Verschmutzungsempfindlichkeit ist auf den höhergelegenen Teilen der Grundmoräne<br />

gering und nimmt in den tiefergelegenen Bereichen zu. Die Fließrichtung des Grundwassers ist von<br />

der Glindower Platte zu den Gewässersenken, d.h. von Südwesten nach Nordosten.<br />

Klimatisch und lufthygienisch gesehen liegen die Siedlungsbereiche von Petzow vorteilhaft. Neben einer<br />

geringen Grundbelastung – die einzig relevante Quelle für Luftschadstoffe ist die stark befahrene<br />

B1 - bietet der hohe Anteil an Uferlinien günstige Belüftungsverhältnisse für die vorwiegend im ufernahen<br />

Bereich vorhandenen Bebauung. Zusätzlich wirken die Wasserflächen ausgleichend auf das lokale<br />

Klima.<br />

Neben den naturräumlichen Gegebenheiten ist Petzow Teil als Teil der Potsdamer Kulturlandschaft<br />

von kulturgeschichtlicher Bedeutung. Schloss Petzow und der von Lenné angelegte Schlosspark, das<br />

angeschlossene Gassendorf und die Kirche bieten ein attraktives Ausflugsziel, das zur zeitweisen Überlastung<br />

der Ortschaft führt. In der Löcknitz sind noch Reste der privaten Ziegelei der von Kähnes<br />

vorhanden (Herrenhaus, Wirtschaftsgebäude, ein klassizistisches Wohnhaus). In dieser Kultur- und<br />

Naturlandschaft von Petzow-Löcknitz ist es vorrangiges Ziel Biotop- und Artenschutz sowie Tourismus<br />

und Naherholung verträglich miteinander zu gestalten.<br />

Die Ortslage von Petzow mit Kirche, Gutshaus und Parkbereich, der Ziegeleikomplex an der Löcknitz<br />

sowie sechs weitere Objekte stehen unter Denkmalschutz. Darüber hinaus gibt es 11 Bodendenkmale<br />

und drei vermutete Bodendenkmale. Einzelne Bodendenkmale befinden sich auch innerhalb oder in<br />

Nachbarschaft zu den Änderungsbereichen. Angaben zu Auflagen hinsichtlich einer Nutzung liegen<br />

derzeit nicht vor.<br />

Schutzgebiete<br />

Der Ortsteil Petzow liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Potsdamer Wald- und <strong>Havel</strong>seengebiet“.<br />

Aus dem Schutzgebiet herausgenommen sind die verstreut liegende Siedlungsteile von Petzow.<br />

Der südöstliche Ausläufer des FFH-Gebietes und gleichzeitig NSG „Glindower Alpen“ reicht in<br />

den Ortsteil Petzow hinein.<br />

Im Waldgebiet an der Löcknitz befindet sich eine Graureiherkolonie, die als FND unter gesetzlichem<br />

Schutz steht. Naturdenkmale sind eine Lindenreihe und zwei Maulbeerbäume auf dem Gelände des<br />

ehemaligen Gutshauses Löcknitz, das „Lindentor“ an der Verbindungsstraße von Petzow nach Bliesendorf<br />

und das Lindenpaar am Weg nach Kammerode.

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