Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 21<br />
lieferindustrie zu erzielen. Dabei ist die Auslastung der bereits erschlossenen Gewerbegebiete und<br />
Firmengelände sowie die Entwicklung brachliegender Wirtschaftsflächen prioritär.<br />
Weiterentwicklung des Einzelhandels in der Innenstadt<br />
Der Entwicklung der <strong>Werder</strong>aner Innenstadt mit bürgerfreundlichen Einkaufs-, Versorgungs-, Erlebnis-<br />
, Wohn- und Verkehrsbedingungen ist verstärkt Vorrang zu geben und zu fördern. Hochwertige Angebote<br />
im Bereich des Einzelhandel, aber auch im Sektor Dienstleistung und Gastronomie sind zur Verringerung<br />
von Kaufkraftabflüssen, auch zur Stärkung einer touristischen Siedlung ansiedeln.<br />
3.3 Tourismus und Erholung<br />
Die Standortqualitäten des staatlich anerkannten Erholungsortes <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>), insbesondere die attraktive<br />
Wasserlage, die bereits vorhandene Freizeitinfrastruktur in <strong>Werder</strong> und in der Umgebung sowie<br />
die Nähe zu Berlin und Potsdam prädestinieren die Stadt als Standort für wassersportorientierte Freizeit-<br />
und Erholungseinrichtungen. Hinzu kommt die hervorragende Verkehrsanbindung, durch die<br />
<strong>Werder</strong> über ein weitreichendes Einzugsgebiet verfügt. Innerhalb eines 90-Min.-PKW-Isochrone liegen<br />
Stendal, Magdeburg, Dessau, Brandenburg, Potsdam und Berlin. Der Verdichtungsraum Halle-Leipzig<br />
wird tangiert 6 .<br />
Als klassischer Ausflugsort und als Naherholungsgebiet für Berlin und damit für die Zielgruppe der Tagesgäste<br />
und auch als Ziel für Kurzreisen bietet die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) schon heute gute Voraussetzungen,<br />
die es kontinuierlich zu verbessern und auszubauen gilt. Das Baumblütenfest trägt hierzu<br />
einen erheblichen Anteil, ist jährliches Magnet für Hunderttausende und ist unabhängig von Besucherströmen<br />
auch ein nicht zu unterschätzender Faktor für den Bekanntheitsgrad von <strong>Werder</strong>aner Obst<br />
und Gemüse in der Region Berlin-Brandenburg.<br />
Die Stadt liegt direkt an der Hauptwasserwanderroute 3 im Land Brandenburg (nordwestlich von Rathenow<br />
bis zu den Potsdamer <strong>Havel</strong>seen) und ist deshalb auch Wassersportlern grundsätzlich bekannt.<br />
Die <strong>Havel</strong>seen bilden das größte zusammenhängende Seengebiet Brandenburgs und eine attraktive<br />
Wassersportregion. Der überregionale Bekanntheitsgrad als Urlaubsregion ist dagegen gegenwärtig<br />
noch begrenzt. Die Region <strong>Werder</strong> /<strong>Havel</strong>land hat kein vergleichbares Image als Ferienregion<br />
wie etwa die Mecklenburgische Seenplatte oder der Spreewald.<br />
Wegen des bisher fehlenden Images als überregionale Urlaubsregion ist es für die nachhaltige Tragfähigkeit<br />
bestehender und vor allem weiter anzusiedelnder touristischer Einrichtungen unerlässlich, einen<br />
attraktiven, überregional bekannten Standort zu schaffen. Dies kann die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) nur<br />
im Zusammenarbeit mit den anderen Städten und Gemeinden erreichen.<br />
Ziel ist der sanfte Tourismus. Die Zielgruppe muss dabei mehr als bisher die Familie mit Kindern sein.<br />
Die Aufenthaltsdauer der Touristen soll verlängert werden, aber genauso wichtig sind optimale Angebote<br />
für Tagestouristen. Die Entwicklung von Winterangeboten ist Voraussetzung für die weitere touristische<br />
Entwicklung. Nur wenn auch im Winter Touristen nach <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) kommen, ist die Auslastung<br />
so, dass das gastronomische Angebot, das Freizeit- und Erholungsangebot und touristische<br />
Einzelhandelsangebot erweitert werden können.<br />
Grundsätze des Tourismuskonzeptes der Stadt :<br />
- intakte Natur ist wertvollstes Kapital, traditionsbewusste gleichzeitig zukunftsoffene Stadt<br />
- Sicherung des Ausgleichs zwischen Ökologie und Ökonomie<br />
- landschaftsverträglicher Tourismus (kein Massentourismus)<br />
- qualitativ hochwertige und vielfältige Angebote unter Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten,<br />
- Erhalt der natürlichen Ressourcen<br />
- bewusster Umgang mit typischen Qualitätsmerkmalen (havelländische Kulturlandschaft)<br />
- Sicherung des traditionellen Siedlungscharakters<br />
- Erhöhung der Aufenthaltsdauer der Gäste<br />
6 Machbarkeitsstudie für Freizeit- und Tourismusangebote am Standort <strong>Werder</strong>, <strong>Havel</strong>-Auen, Empirica, Berlin,<br />
April 2000, im Auftrag der MEGA AG <strong>Werder</strong>