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Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)

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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 25<br />

4.2.4 Agrarstrukturelle Vorplanungen<br />

Die agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) ist ein Förderinstrument des Landes zur Verbesserung<br />

der Agrarstruktur. Mit der AEP werden Zielvorstellungen für einen Planungsraum entwickelt. Dazu<br />

werden Gutachten für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes erarbeitet. Sie dienen als<br />

Entscheidungshilfe für den Einsatz strukturverbessernder Maßnahmen.<br />

Die Flächen der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) sind Bestandteil der AEP Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung<br />

„Kulturlandschaft <strong>Havel</strong>obst“. In der vorliegenden Vorentwurfsfassung des AEP 7 wurden fünf Vorranggebiete<br />

für den Obstanbau ermittelt, von denen sich Vorranggebiete innerhalb des Gebietes der<br />

Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) finden: Insel Töplitz und Glindower Platte. Für diese Vorranggebiete wurden zum<br />

Teil umsetzungsorientierte Projekte entwickelt. Innerhalb der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) befinden sich zwei<br />

Projekte: Projekt 1: Ausweisung und <strong>Begründung</strong> eines Flächenpools für die Neuanlage von Obstpflanzung<br />

und Projekt 4: Touristische Angebote am Obst-Panoramaweg (<strong>Werder</strong>/Glindow) berührt.<br />

Im Projekt 1 wurden anhand der verwendeten Quellen und unabhängig von deren gegenwärtigen Nutzung<br />

vier Flächenpools festgelegt. Zielvorgabe für die Ausweisung von Vorranggebieten für den Obstanbau<br />

war, ausgehend von der vorhandenen Obstanbaufläche im <strong>Havel</strong>land (ca. 1.758 ha), eine Verdopplung<br />

der Anbaufläche abzusichern. Um hierfür einen Puffer für unterschiedliche Entwicklungen an<br />

den einzelnen Standorten des AEP-Raumes vorzuhalten, wurden insgesamt 5.078 ha Vorranggebiete<br />

auszuweisen.<br />

Einer der vier Vorranggebiete ist die Region um Glindow/Plötzin/Damsdorf/Bochow. Diese Region<br />

weist die größte flächenmäßige Geschlossenheit im Obstbau auf. Im Gebiet sind bereits einige Erwerbsbetriebe<br />

vorhanden, z.T. sind dort auch bereits Neupflanzungen vorgenommen worden. Zur Sicherung<br />

der Entwicklung der Obstbaubetriebe des <strong>Havel</strong>landes wird in der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung<br />

ein obstbaulicher Entwicklungsflächen-Pool vorgeschlagen. Vorrangiger Zweck ist die<br />

Flächenbereitstellung zur Neuanpflanzung obstbaulicher Flächen und zugleich eine Abstimmung mit<br />

anderen Landnutzungen z.B. Landschaftsentwicklung, Kommunalentwicklung zu erreichen. Das Management<br />

dieses Flächenpools soll durch eine Flächenagentur erfolgen, deren Ziel es sein soll, die<br />

verschiedenen, an der Sicherung der Obstbauflächen beteiligten Institutionen und Akteure zu koordinieren<br />

und die Leistungen für die Obstbaubetriebe zu maximieren.<br />

In der AEP wird vorgeschlagen, zusätzlich zu den direkt für den Obstanbau zu sichernden Flächen,<br />

auch die in den Landschaftsplänen ausgewiesenen Maßnahmen zu übernehmen, die mittelbar dem<br />

Obstanbau dienen (z.B. Entwicklung der regionalisierten Kleinstrukturanteile) und die z.B. durch Verbesserung<br />

des Landschaftsbildes der Zielstellung der AEP „Kulturlandschaft <strong>Havel</strong>land“ dienen.“<br />

Im Projekt 4 sollen durch die Schaffung eines „Panoramaweges“ Obstbau und Tourismus effizient miteinander<br />

kombiniert werden. Mit der AEP soll ein umsetzungsfähiger Vorschlag vorgelegt werden. „Es<br />

wird ein Netz von über 20 km Obstwanderwegen ausgewiesen. Dieses sind Wege, die kommunale<br />

und obstbauliche Aufgaben haben und mehrheitlich in dem laufenden Flurneuordnungsverfahren ausgebaut<br />

und verbessert werden, so dass sie auch für den Tourismus gut sind. Im Verlauf der für die<br />

touristische Nutzung ausgewählten Wege werden vorhandene Sehenswürdigkeiten benannt. Neu zu<br />

schaffende Angebote, die die Attraktion der Glindower Obstlandschaft verbessern, werden vorgeschlagen“.<br />

Maßnahmen entlang des Obst-Panoramaweges sind 9 Erlebnisstationen, Neupflanzungen (Ergänzung<br />

der Feldrandbepflanzung, Erweiterung der Sortenvielfalt), Weghinweisschilder, Informationswand und<br />

Bänke. Als weitere Maßnahmen ist die Anpflanzung von Obstbäumen in der Landschaft in Form von<br />

Obstalleen, Gruppen von Obstbäumen und Streuobstwiesen vorgesehen „Solche Obstbäume wirken<br />

sich ausgleichend auf das örtliche Klima aus und prägen mit ihrem im Jahreslauf wechselndem Aussehen<br />

das jeweilige Landschaftsbild.“<br />

7 Stand September 2002

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