Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 17<br />
Zeiten betriebener und auf aktuellen Rechtsgrundlagen genehmigte Erddeponie mit Recycling- und<br />
Lagerplatz.<br />
Neu-Plötzin<br />
Die überwiegend wohngenutzte Bebauung der im 19. Jhdt. entstandenen Obstzüchterkolonie orientiert<br />
sich an der Neuen Dorfstraße, die in einem Abstand von rd. 200 Metern parallel nördlich der Bundesstraße<br />
B 1 verläuft und durch zwei Stichstraßen, der Ernst-Thälmann-Straße und dem Rosenweg an<br />
die B 1 angebunden ist. Entlang dieser beiden Straßen wurden vor allem in der Zeit nach 1990 Einfamilienhäuser<br />
errichtet. Früher entstandene Gebäude befinden sich vor allem nördlich der Neuen Dorfstraße<br />
mit großen Gartenflächen in Richtung Kleiner Plessower See. Darüber hinaus bestehen verstreute<br />
Nutzungen, ebenfalls überwiegend Wohnen unmittelbar südlich der B 1. Für diese Gebäude<br />
bestehen, wie für die gesamte Ortslage Lärmbeeinträchtigungen durch die B 1, da durch deren erhöhte<br />
Lage eine Schallausbreitung zur niedriger gelegenen Ortslage begünstigt wird.<br />
Verdichtungspotenziale innerhalb der Innenbereichs- und Ergänzungssatzungen bestehen in einstelliger<br />
Größenordnung und schwerpunktmäßig südlich der Neuen Dorfstraße zwischen Friedhof und<br />
Ernst-Thälmann-Straße. Nordwestlich der Ortslage Neu-Plötzin bis zur Anschlussstelle an die BAB A<br />
10 befindet sich das in den 1990er Jahren angelegte Gewerbegebiet 'Magna-Park', das zum weit überwiegenden<br />
Teil ungenutzt brach liegt.<br />
Plessow<br />
Das als Gutssiedlung in Form eines Straßendorfes angelegte Plessow wird durch das Areal der ehemaligen<br />
Zollschule der DDR mit dem Herrenhaus aus dem 18. Jhdt., aber auch u.a. mit einem neungeschossigen<br />
Gebäude aus den 1970er Jahren im ursprünglichen Gutspark dominiert. Das Areal wird<br />
durch das Bildungszentrum der Bundesfinanzverwaltung genutzt und wurde in den vergangenen Jahren<br />
sukzessive erweitert und verdichtet. Das Siedlungsgebilde des Dorfes ist dadurch stark überformt<br />
und die Lage am Großen Plessower See kaum erlebbar.<br />
Am südwestlichen Dorfrand befindet sich ein ehemaliges Erntehelferlager, in dem in den 1990er Jahren<br />
Asylbewerber untergebracht waren und das seit dem leer steht. In einer Halle der ehemaligen<br />
GPG <strong>Werder</strong> befindet sich eine Einzelhandelseinrichtung. Wie auch in Neu-Plötzin befinden sich in<br />
Plessow weitere Siedlungssplitter unmittelbar an der B 1, die durch entsprechende Lärmimmissionen<br />
beeinträchtigt werden.<br />
Das Verdichtungspotenzial innerhalb des Innenbereiches ist gering, lediglich im Bereich der Ergänzungssatzung<br />
aus dem Jahr 2000, westlich der Plessower Hauptstraße, befinden sich einige Baugrundstücke.<br />
Das Gesamtpotenzial beträgt rund 10 mutmaßliche Baugrundstücke. Ansiedlungsspielraum<br />
bietet darüber hinaus das ehemalige Erntehelferlager, das für eine nachhaltige Nutzung aber<br />
wahrscheinlich städtebaulich neu zu ordnen ist.<br />
2.4.2.8 Töplitz<br />
Der Ortsteil Töplitz befindet sich in einer Insellage, die durch die <strong>Havel</strong> mit dem Nebenarm der Wublitz<br />
sowie durch den Sacrow-Paretzer Kanal im Norden gebildet wird. Die einzige unmittelbare Anbindung<br />
des Ortsteils an das übrige Stadtgebiet von <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) erfolgt über die BAB A 10 und die Anschlussstelle<br />
Leest zwischen Leest und Alt-Töplitz. Weitere Anbindungen bestehen aus einer Straßen-<br />
und einer Fußgängerbrücke an den Ortsteil Grube der Stadt Potsdam.<br />
Der Ortsteil besteht aus den vier Ortslagen Göttin, Neu-Töplitz, Alt-Töplitz und Leest. Der Hauptort und<br />
Siedlungsschwerpunkt ist Alt-Töplitz. Insgesamt lebten im Mai 2008 nach starken Einwohnerzuwächsen<br />
der jüngeren Vergangenheit 1.871 Einwohner im rd. 18 km² großen Ortsteil Töplitz.<br />
Neben der zunehmenden Bedeutung als Wohnstandort hat sich Töplitz seit dem 2. Weltkrieg, bedingt<br />
durch die von Wasser umgebene Lage, als einer der Erholungsschwerpunkte der heutigen Stadt <strong>Werder</strong><br />
(<strong>Havel</strong>) entwickelt. Vor allem die zu DDR-Zeiten entstandenen, ehemals betriebszugehörigen Freizeit-<br />
und Erholungsobjekte befinden sich in der Regel außerhalb der Ortslagen. Bis auf vereinzelte<br />
Ausnahmen werden diese Einrichtungen durch private Anbieter weiterhin betrieben und bilden eine<br />
wichtige wirtschaftliche Grundlage des Ortsteils. Die Übernachtungskapazität beträgt rund 500 Gästebetten.