Begründung Flächennutzungplan 2020 - Werder (Havel)
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Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>): <strong>Begründung</strong> zum Flächennutzungsplan – abschließende Beschlussfassung 15. Mai 2008 128<br />
Fläche und nicht um Freiraum handelt. Die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) verzichtet auf die Darstellung als<br />
Wohnbaufläche. In der vorliegenden Fassung ist der Bereich entsprechend des Bestandes als Sonderbaufläche<br />
‚Ferienhausgebiet’ dargestellt.<br />
8.1.2 Gemischte Bauflächen<br />
Die gemischten Bauflächen dienen sowohl dem Wohnen, wie auch der Unterbringung bestimmter Gewerbebetriebe<br />
und öffentlicher und privater Versorgungseinrichtungen. Aus den im FNP dargestellten<br />
gemischten Bauflächen lassen sich auf der Ebene der Bebauungsplanung je nach situationsbedingter<br />
Gegebenheit entsprechend den Anforderungen der Baunutzungsverordnung Dorfgebiete, Mischgebiete<br />
und Kerngebiet entwickeln. Hierbei dienen Dorfgebiete der Unterbringung der Wirtschaftsstellen<br />
land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, dem Wohnen und nicht wesentlich störender Gewerbebetriebe,<br />
Mischgebiete dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben<br />
und Kerngebiete vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben und zentralen Einrichtungen der<br />
Wirtschaft, Verwaltung und Kultur.<br />
Aufgrund der Struktur der Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) entsprechen die dargestellten gemischten Bauflächen<br />
bis auf einzelne Ausnahmen dem Charakter von Mischgebieten.<br />
Im vorliegenden Flächennutzungsplan sind als Bestand 279,0 ha gemischte Bauflächen und als Planung<br />
11,3 ha gemischte Bauflächen dargestellt. Insgesamt betragen die gemischten Bauflächen 290,3<br />
ha. Der Anteil der geplanten Flächen beträgt daran 3,9 %. Weitere 1,0 ha gemischte Baufläche sind<br />
Entwicklungsflächen im Landschaftsschutzgebiet.<br />
Einige Teilbereiche der Bestandsdarstellungen befinden innerhalb des Landschaftsschutzgebietes<br />
„Potsdamer <strong>Havel</strong> – und Seengebiet“. Mit Schreiben vom 22. Juni 2006 teilt das Ministerium für Ländliche<br />
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) mit, dass den Darstellungen des baulichen<br />
Bestandes nicht widersprochen wird.<br />
Stadtgebiet <strong>Werder</strong> - BESTAND<br />
Die dargestellten gemischten Bauflächen umfassen sehr unterschiedlich strukturierte Bereiche des<br />
Stadtgebiets von <strong>Werder</strong>. Neben der gesamten Vorstadt befindet sich die straßenbegleitende Bebauung<br />
der Bundesstraße und der Brandenburger Straße innerhalb bandartiger Darstellungen. Das Areal<br />
um den Markt bis zur Inselbrücke ist, in Änderung zum FNP-Entwurf von 1999, in dieser Fassung ebenfalls<br />
als gemischte Baufläche dargestellt.<br />
Diese gemischten Bauflächen sind in dem Nebeneinander von Wohnen, Einzelhandel, Dienstleitungen,<br />
Gastronomie und kleineren gewerblichen Betrieben funktionierende Mischgebiete im klassischen<br />
Sinn. Innerhalb dieser Bereiche bestehen kleinteilige Bedarfe an Leerstandsbeseitigungen, von denen<br />
die nordwestliche Seite des Marktes die prioritärste ist, einzelnen Baulückenschließungen und einigen<br />
zu qualifizierenden Flächen wie nördlich der B 1. Größere Ansiedlungsspielräume für den Planungshorizont<br />
dieses Flächennutzungsplans bis <strong>2020</strong> bestehen nicht.<br />
Der mit Abstand großflächigste Bereich gemischter Bauflächen befindet sich mit einem Umfang von<br />
rund 58 ha nördlich des Bahnhofes und übergangslos im Bereich der <strong>Havel</strong>auen südlich des <strong>Havel</strong>stiches<br />
sowie in einem Streifen zwischen Eisenbahnstraße – A.-Damaschke-Straße und <strong>Havel</strong>ufer. Der<br />
Bereich ist durch das Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen wie großflächiges Gewerbe (Vulkanfiberfabrik,<br />
Schaltgerätewerk), kleinteiligem Gewerbe wie z.B. Werften und Baubetrieben, dem<br />
Heizwerk <strong>Werder</strong> sowie Wohnnutzungen geprägt. Gegenüber der Vorentwurfsfassung sind insgesamt<br />
7,0 ha südlich des Bahnhofs nicht mehr als gemischte Bauflächen, sondern als gewerbliche Bauflächen<br />
dargestellt, da die Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) in diesem Bereich prioritär die Qualifizierung des gewerblichen<br />
Bestandes erreichen möchte.<br />
Nachdem der Sanierungsrückstand aus DDR-Zeiten auf der Inselstadt und der Vorstadt in den vergangenen<br />
15 Jahren weitgehend aufgeholt werden konnte und viele Flächen im Stadtgebiet, die aus<br />
der Zeit des Intensivobstanbaus geprägt waren einer neuen Nutzung zugeführt werden konnten, liegt<br />
der zukünftige Schwerpunkt städtebaulicher Neuordnung in diesem Bereich, auf dessen Vollzug die<br />
Stadt <strong>Werder</strong> (<strong>Havel</strong>) allerdings nur bedingten Einfluss hat. In dem gesamten Bereich – ohne <strong>Havel</strong>auen<br />
– besteht durch eine sukzessive Verdichtung und Neubebauung das Potenzial von ca. 50<br />
Wohneinheiten. In den <strong>Havel</strong>auen können langfristig innerhalb der gemischten Bauflächen rund 200<br />
Wohneinheiten entstehen.